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Donnerstag, 8. Juni 2023

Karma, was ist das?


Karma ist ein Begriff aus den östlichen Religionen
Mit dem Begriff Karma ist ursprünglich gemeint, dass es eine universelle Gesetzmäßigkeit gibt, bei der 
alles was wir tun und denken eine Auswirkung auf unser Leben und darüber hinaus auf weitere Leben hat. Ganz besondere Bedeutung hat Karma auf die Annahme, dass wir immer wieder in verschiedene Körper reinkarnieren. Nach der Lehre des Buddhismus, oder des Hinduismus sorgt unser Karma dafür, dass wir für Fehler die wir gemacht haben, im nächsten Leben einstehen müssen. Im Kreislauf der Wiedergeburten, ernten wir sozusagen das, was wir gesät haben. Aber auch im täglichen Leben taucht das Wort Karma immer öfter auf und gemeint ist dabei eher, dass jemand für seine Taten die Strafe noch kommen wird.

Karma, als Einstellung zum Leben
Man geht davon aus, dass ein bedachtes und friedfertiges Leben für gutes Karma sorgt. Aber nicht nur das, denn wer seine Handlungen gut überlegt und alle Lebewesen achtet, ist auch ein liebenswerter Mitmensch. Sich selbst und seine Handlungen zu reflektieren, seine Stärken und Schwächen zu kennen und sich weiter zu entwickeln, führt auch zu einem glücklichen Leben. Innere Ruhe und Ausgeglichenheit und ein stressfreies Leben verbessern nicht nur die tägliche Gemütsverfassung, sondern sie sind auch mitverantwortlich für ein gutes Immunsystem und körperliche Gesundheit.

Meditation ist nicht nur eine gute Möglichkeit, um innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu erlangen, sondern es gibt schon zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen die die Effekte auf Gesundheit und Gemütsverfassung belegen. Schon täglich 10 Minuten zur Ruhe kommen reichen oft schon, um weniger schnell zu altern, schlank und gesund zu bleiben und ein lebensbejaendes Leben zu führen. 


Spirituell, nicht nur religiös
Kein Geringerer als der Dalai Lama sieht auch die Zeit gekommen, über neue Wege der Spiritualität jenseits der alten Religionen nachzudenken! 

"Alle großen Weltreligionen, mit ihrer Betonung der Liebe, Mitgefühl, Geduld, Toleranz und Vergebung können innere Werte fördern. Die Realität unserer heutigen Welt ist jedoch, dass diese ethische Festigung durch die Religion nicht mehr länger adäquat ist", so das aktuelle Statement auf der offiziellen Facebook-Seite des spirituellen Führers des tibetischen Volkes. "Aus diesem Grund komme ich zunehmend zu der Überzeugung, dass die Zeit gekommen ist über (neue) Wege der Spiritualität und Ethik jenseits der Religionen nachzudenken."

Im Gegensatz zu anderen Weltreligionen, verehrt der Buddhismus allerdings keine Gottheit/en im klassischen Sinn. Auch seine Lehren basieren laut dem Religionsgründer Buddha selbst, nicht aufgrund göttlicher Offenbarung, sondern vielmehr auf Einsichten in die Natur des eigenen Geistes und der Natur aller Dinge durch eigene meditative Schau. Dennoch verinnerlicht der Buddhismus auch eine Vielzahl metaphysischer Glaubensvorstellungen etwa an Reinkarnation und Karma.

Zugleich zeigte der aktuelle 14. Dalai Lama, der buddhistische Mönch Tendzin Gyatsho, zeitlebens ein großes Interesse an der Wissenschaft - in den vergangenen Jahren zunehmend an der Neurowissenschaft (Z.B. Vermessung der Meditation mittels EGG und Bildgebenden Verfahren)

Auch zu dieser, für einen Religionsführer interessanten und aufgeschlossenen Haltung hatte sich der Dalai Lama schon 2005 in erstaunlicher Weise geäußert: "Meine Zuversicht in der Ergründung der Wissenschaft liegt in meiner grundlegenden Überzeugung, dass sowohl in der Wissenschaft als auch im Buddhismus das Verständnis der Natur der Realität durch eine kritische Untersuchung verfolgt wird. Würde eine wissenschaftliche Analyse unzweifelhaft nachweisen können, dass einige Behauptungen des Buddhismus falsch sind, dann müssten wir diese Erkenntnis akzeptieren und diese Behauptungen dann fallen lassen."

Quelle: facebook.com/DalaiLama https://www.facebook.com/DalaiLama

Hier das Statement des Dalai Lama im englischen originalen Wortlaut: 
All the world's major religions, with their emphasis on love, compassion, patience, tolerance, and forgiveness can and do promote inner values. But the reality of the world today is that grounding ethics in religion is no longer adequate. This is why I am increasingly convinced that the time has come to find a way of thinking about spirituality and ethics beyond religion altogether.
Quelle: facebook.com/DalaiLama, 10. September 2012


Donnerstag, 19. März 2020

Gotteserfahrungen fördern mentale Gesundheit dauerhaft (Studie)

Gotteserfahrungen – sei es nun spontan oder ausgelöst durch Psychedelika wie LSD oder Ayahuasca – haben positive und langanhaltende Auswirkungen auf die mentale Gesundheit. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Religionspsychologen des angesehenen John Hopkins Hospitals in Baltimore. Sogar eine „heilende Wirkung“ entsprechender Erfahrungen lege der aktuelle Forschungsstand nahe.

Wie das Team um Prof. Roland Griffiths von der Johns Hopkins University School of Medicine  im Fachjournal „PLoS ONE“ berichtet, werden religiöse, spirituelle Erfahrungen, besonders die Begegnung mit Gott bzw. göttlichen Wesen, von jeher eine tiefgreifende Wirkung – ganz gleich, ob diese Erfahrungen spontan, durch Meditation oder durch die gezielte Einnahme von Psychedelika wie halluzinogener Pilze, dem Sud aus den Blättern des Kaffeestrauchgewächses Psychotria viridis Ayahuasca oder LSD herbeigeführt wurden. Die Erlebenden berichten oftmals von Erfahrungen mit Gott, göttlichen Wesen oder einer „ultimativen Realität“. ...

Sonntag, 18. August 2019

Religion: Ein strafendes Gottesbild kann auch krank machen (Forschung)

Psychologie
Im Zuge einer Studie haben Schweizer und deutsche Psychologen feststellen müssen, dass der Glaube an einen strafenden Gott auch krank machen kann. Sie fordern deshalb in zukünftige Behandlungen auch das persönliche Gottesbild der Patienten miteinzubeziehen.

Forscher der Universität Zürich und der Ruhr-Universität Bochum haben schon vor längerer Zeit herausgefunden, dass die falsche Religiosität auch "gesundheitsgefährdend" sein kann. Während der Glaube bei vielen in der Regel zum Seelenheil beitrage, gebe es auch klare Indizien dafür dass der Glaube an einen strafenden Gott das Wohlbefinden reduzieren und psychische Störungen wie Depressionen und Angstzustände verstärken könne.


In der dazu durchgeführten Studie wurden 328 Schweizer Kirchgänger (Katholiken, Reformierte und Evangelikale) befragt, die in den vergangenen vier Jahren ein belastendes Erlebnis erlitten hatten - von sozialen Problemen über Krankheit bis hin zum Trauma oder Trauerfall.

Statt, wie es die Forscher erwartet hatten, durch den eigenen Gauben gestärkt aus diesen Krisen hervorzugehen, habe sich in den Antworten ein eindeutiger Zusammenhang zwischen den jeweiligen Gottesbildern- und Vorstellungen der Befragten aufgezeigt, der - handelte es sich dabei um die Vorstellung eines strafenden Gottes - Depressionen und Angstzustände eher verstärkte. ...

Samstag, 13. Juli 2019

Forscher: Glaube hat nichts mit analytischen Denken oder Intuition zu tun.

Bisher galten Gläubige eher als intuitiv und weniger analytisch veranlagte Personen - und der Glaube selbst einem analytisch geprägten Denken entgegengesetzt.  Eine aktuelle Studie zeigte nun, dass der Glaube an Übernatürliches weder mit erhöhter Intuition noch mit analytischem Denken in Verbindung steht.

Ob das wirklich richtig ist, zweifeln andere Forscher an.
Denn vor dieser Studien hatten andere Studien und Untersuchungen immer wieder nahegelegt, dass Gläubige tatsächlich eher intuitiv und weniger analytisch veranlagt sind und das mit zunehmendem analytischen Denken der religiöse Glaube schwinde.


Wie Neurowissenschaftler und Philosophen an den Universitäten von Oxford und Coventry um Miguel Farias nun jedoch in einer im Fachjournal “Nature Scientific Reports” veröffentlichten Studie an Jakobs-Pilgern aufzeigen, scheint dies doch nicht so zu sein und Menschen auch nicht sozusagen als Gläubige geboren zu werden.

In ihren Untersuchungen hatten die Forscher Jakobspilger einem Gehirn-Stimulations-Experiment (Neurostimulation) unterzogen und dabei keine Verbindung zwischen intuitivem oder analytischen Denken, oder kognitiver Inhibition (also der Fähigkeit, ungewollte Gedanken und Handlungen gezielt zu unterdrücken) oder einem Glauben an das Übernatürliche gefunden! ...

Freitag, 15. Februar 2019

An der Schwelle zur Welt-Religion: Papst Franziskus unterzeichnet historisches Bündnis mit dem Islam.


Februar 2019 Es tut sich einiges!
Der Islam und der römische Katholizismus sind die beiden größten religiösen Gruppen auf dem Planeten. Sie sind sich sowohl in ihrer Theologie ähnlich, wie auch in den Zielen die führende Weltreligion zu sein. Die globale Einheitsreligion, die sich unübersehbar in Vorbereitung befindet, erfordert definitiv die Teilnahme beider Seiten. Insofern ist die Zusammenkunft in den Vereinigten Emiraten von größter Relevanz.

Nicht zuletzt deshalb ist das, was Papst Franziskus bereits zum Islam geäußert hat, so bemerkenswert. Die folgenden Ausführungen stammen aus Bemerkungen, die er während seines allerersten ökumenischen Treffens machte:

Zum lesen Textfeld einfach anklicken!
Bereits 2011 äußerte Papst Franziskus sehr deutlich seinen Standpunkt, dass alle großen Religionen unterschiedliche Wege zum gleichen Gott sind. Er behauptete, dass es wichtig sei, daran zu denken, dass “alle Kinder Gottes sind, obwohl Menschen verschiedener Glaubensrichtungen Gott suchen oder Gott auf verschiedene Weise begegnen”. 


Ausspruch von Papst Franziskus - Februar 2019, Abu Dhabi

Mit einigen seiner Äußerungen hat der Papst bewusst die biblische Sichtweise aufgegeben (bzw. vielleicht hatte sie diese auch nie).

Bemerkenswert: Das kirchlichen Heilsverständnis Roms das bisher verfolgt wurde, und das sich bis auf den heutigen Tag nicht geändert haben sollte ließt sich so: 

„Die heilige römische Kirche […] bekennt und verkündet, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche – weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, […], wenn er sich nicht vor dem Tod der Kirche anschließt.“
Karl Rahner, „Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverk“, 1954, S. 212-213. Imprimatur 27. Juni 1949. (Kirchendogma seit KV Florenz 1445)

Wohin das alles läuft (was Vatikan und Papst planen) werden wir in den nächsten Jahren sehen können. Ob es wirklich eine "neue" Weltreligion -passend zu einer neuen Weltregierung- in Zukunft geben wird, können/müssen wir als Zeitzeugen beobachten.

Quelle: defacto.media u. UNIQ-Aeternus Info-Team
Bildquelle: pixabay

Dienstag, 5. Juni 2018

Neuro-Spiritualität und Neuro-Theologie - auf der Suche nach der universellen Intelligenz

Neuro-Theologie heißt die Wissenschaft, die ein völlig neues Verständnis von Spiritualität und Religion entwirft: Visionen und mystische Erfahrungen, so die damit beschäftigten Hirnforscher, erreichen uns über das Gehirn, und werden wahrnehmbar durch einige richtig verschaltet Areale des Gehirns. Die Suche nach der universellen Intelligenz (UN-IQ) findet im Gehirn statt. 

Gehirn, Kosmos, Gott
Hintergrund dieser neuen Forschungsrichtung: Wenn alles, was den Menschen bewegt, was er wahrnimmt seine Grundlage in den elektrischen - biochemischen Vorgängen des Gehirns hat, müssen auch religiöse Gefühle, Vorstellungen und spirituelles Erleben dort ihre sichtbaren (messbaren) Spuren hinterlassen. Und so ist es auch: Trance, Meditation, Ekstase hinterlassen deutlich messbare Spuren im Gehirn. Diese zeigen uns dann, welche Hirnareale bei diesen außergewöhnlichen Empfindungen und Wahrnehmungen aktiver sind und welche in ihrer Aktivität dafür gedämpft werden.

Einige Forscher sind der Meinung: Der Allmächtige, die Universelle Intelligenz, findet NUR EINEN WEG in unseren Kopf, nämlich durch die Nervenbahnen des Gehirns. Der Schlüssel zur Spiritualität lässt sich nur im Denkorgan finden, wo sonst. Das menschliche Gehirn ist scheinbar von Natur aus auf die Begegnung mit den „transzendenten Mächten“ programmiert, die Basis dafür besteht immer, die vorhandenen spirituellen Schaltkreise müssen nur richtig eingestimmt und vernetzt werden.

Ist das Gehirn tatsächlich unsere „Hotline zum Himmel“? Heute weiß man: Jede Erfahrung muss auch eine neuronale, messbare Grundlage haben.

Schon die ersten Messungen zeigten, dass in religiösen Trancen (Meditation, Entrückung, intensives Beten etc.) bei Angehörigen verschiedenster Glaubensbekenntnisse genau dieselben Hirnareale eine Aktivitätsverschiebung zeigen. Religiosität und Gehirn gehören also nach den neuesten Forschungsergebnissen engstens zusammen. Diesen Zusammenhang erforschen die Neuro-Theologen.
Auch unsere eigene Forschungsarbeit führt uns immer wieder in diesen faszinierenden Bereich.

Mit einem speziellen Hirnstrom- Messgerät, dem Pce-Scanner iQ (ein Hirnpotenzial- Mess- und Biofeedbackgerät), konnten wir Veränderungen in verschiedenen Hirnbereichen messen, z.B. die Aktivität im oberen, hinteren Scheitellappen ging bei spirituellen Erlebnissen immer drastisch zurückging. Auch der Radiologe Andrew Newberg und sein Team stellten ähnliches fest. Sie berichten über Kernspinuntersuchungen an acht meditierenden buddhistischen Mönchen und drei Klosterschwestern (Franziskanerinnen). Aufgabe der buddhistischen Mönche und christlichen Ordensschwestern war es, an einer Signalschnur zu ziehen, wenn sie sich in mystischer Ekstase im Nirwana oder ganz nahe bei ihrem Gott fühlten.

Bildgebende Verfahren
Ein schwach radioaktives Kontrastmittel tröpfelte daraufhin in die Venen, wodurch die Durchblutungsmuster im Gehirn sichtbar gemacht werden konnten. Durch die schwache radioaktive Strahlung wurde dann von einer SPECT-Kamera (Single Photon Emission Computed Tomography) registriert, dabei konnte beobachtet werden, dass die Durchblutung im oberen hinteren Scheitellappen stark zurückging. Dieser Hirnbereich wurde weitgehend deaktiviert. Die Deaktivierung eines Teils des Scheitellappens hat die Unterbindung von kognitiver und sensorischer Impulse zur Folge (Raum und Zeit scheinen sich aufzulösen). Newberg  bezeichnet den auftretenden Effekt als „Ausschaltung“ des links- wie rechtshemisphärischen Orientierungsfeldes im hinteren Abschnitt des Scheitellappens. Subjektiv werde nur noch Raumlosigkeit empfunden und erlebt, was dann als Gefühl der Grenzenlosigkeit, der totalen Verbundenheit und Ewigkeit gedeutet wird. Ein unglaubliches Erlebnis.

Hirnpotenzialmessung in unseren Labor
Unsere eigenen Messungen zeigten dabei, dass nicht eine bestimmte zentrale Hirnregion aktiv bzw. deaktiviert ist, sondern ein rundes Dutzend Hirnareale: Nämlich Bereiche rechts und links im Gehirn, vorne im Frontalhirn so wie hinten, im Temporal- und Parietallappen, im tief liegenden Thalamus in der Amygdala und in anderen Hirnbereichen finden spezifische Aktivitäten statt. Nur das richtige Zusammenspiel dieses speziellen Schaltkreises löst die spirituellen Erfahrungen aus. Die "Blockierung" bzw. Dämpfung bestimmter Hirnareale ist dabei notwendig, um die Zensurzentren an ihrer gewohnten Aktivität zu hindern. Es gibt also nicht so etwas wie einen einzigen "Gottesmodul" im Gehirn, wie es oft fälschlich und vereinfacht behauptet wird, sondern ein ganzes spirituelles Netzwerk. Dieses spirituelle Netzwerk (der spirituelle, neuronale Schaltkreis) lässt sich auch durch bestimmte Techniken stimulieren und aktivieren. Dann ist das spirituelle Erlebnis leichter erreichbar.


Mit diesen neuen Forschungsergebnissen lassen sich nicht nur die Gegensätze zwischen Religion und Naturwissenschaft weitgehend aufheben, sondern auch zwischen den einzelnen Religionen, so dass wir es in naher Zukunft sicher nur noch mit einer grenzüberschreitenden, Spiritualität und Religion zu tun haben. Dadurch kann jeder Anspruch auf Exklusivität der eigenen Religion als überholt abgetan werden. Es geht nicht mehr einfach um Rituale, es geht um das persönliche Erleben der Spiritualität. Es geht um die persönliche geistige Weiterentwicklung, man braucht keine Glaubensvermittlung mehr, man glaubt nicht - sondern man weiß. Es gibt einen klaren Entwicklungsweg, folgt man diesem, indem man das entsprechende neuronale Netz aufbaut und stärkt erlangt man nicht nur wichtige Fähigkeiten, sondern man erfährt eine Selbsttranszendenz von nie geglaubten Ausmaß. 

Montag, 21. November 2016

Wissenschaftler erforschen die Gottes-Areale im Gehirn

Statt einer immer wieder postulierten und gesuchten, fokussierten neuralen "Gottes-Hirnregion", in der im menschlichen Gehirn Religion und Glaube angesiedelt sein sollen, glauben US-Forscher mehrere Gehirn-Areale und Regionen (spirituelles, neuronales Netzwerk) ausfindig gemacht zu haben, die für die Verarbeitung religiöser bzw. spiritueller Inhalte zuständig sind.

Bei den Untersuchungen zeigte sich, wie eng Glaube und Spiritualität mit unserem Alltag verbunden ist: Dabei zeigte sich zugleich aber auch, dass der Glaube, gläubige Menschen beruhigen kann und ihnen hilft, die Herausforderungen des Lebens leichter und besser zu bewerkstelligen, als es Atheisten gelingt.

Das Forscherteam um Dr. Jordan Grafman vom National Institute of Neurological Disorders and Stroke hat anhand von fMRT-Hirn-Scans feststellt, dass bei normal Gläubigen dieselben Hirnareale aktiv werden, wenn sie über intellektuelle religiöse - spirituelle Inhalte nachgedachten, die  auch bei gedanklich nichtreligiöse Themen aktiv sind. Das Gleiche gilt auch für autobiografische und religiöse Aspekte, wenn der vorgegebene Satz einen Bezug zu persönlichen spirituellen Erlebnissen hatte und sich die normalen, für Gefühls- und Erinnerungsverarbeitung zuständigen Hirnareale aktivierten. Interessanterweise finden sich einige der betroffenen Hirnareale nur beim Menschen, andere teilen wir hingegen unter anderem auch mit unseren nächsten Verwandten, den Primaten.

Wurden von den Probanden Aussagen über Gott als handelnde Persönlichkeit verarbeitet, so wurden jene Gehirn-Regionen aktiv, mit denen wir die Absichten eines Menschen verarbeiten bzw. interpretieren. Diese "neurale Vermenschlichung Gottes" fand auch dann statt, wenn darüber zu entscheiden war, ob Gott gnädig oder zornig sei. Auch hier wurden dieselben Gehirn-Regionen aktiv, mit deren Hilfe wir den Gefühlszustand anderer Mitmenschen beurteilen, wenn wir etwa versuchen zu erahnen, was unser Gegenüber in einem bestimmten Moment empfindet oder worüber er nachdenkt. Gleiches geschieht, wenn wir versuchen, die Absichten und Gedanken fiktiver Figuren - etwa in Märchen, Büchern oder Filmen - vorherzusehen.

Zum lesen Bild anklicken
Der Gehirn-Forscher Dr. Michael Inzlicht von der University of Toronto untersuchte mit seine Kollegen hingegen gezielt den so genannten anterioren cingulären Kortex (ACC) mittels EEG.
Hier, in einem speziellen Bereich des frontalen Hirnareals, werden normalerweise Fehler intellektuell erkannt und wenn möglich korrigiert.

In so genannten Stroop-Konzentrationstests, wurden die Probanden immer wieder zum Vorlesen eines farbig gedruckten Wortes verleitet, obwohl sie eigentlich die Farbe selbst benennen sollten. Unterläuft ein solcher Fehler und wird er - wie meist üblich - von den Probanden unmittelbar selbst bemerkt, kann im ACC entsprechende Alarmaktivität nachgewiesen werden. In ihren Tests stellten die Forscher nun jedoch fest, dass dieser Effekt mit Zunahme der Frömmigkeit der Testpersonen schwächer wurde, weswegen die Wissenschaftler logischerweise schlussfolgern, dass ein frommes, spirituelles Gehirn offenkundig leichter eigene Fehler verzeiht, da andere potentiell beeinflussende Faktoren wie Intelligenz oder Persönlichkeit der Probanden bereits aus den Ergebnissen "herausgerechnet" worden sind.

Somit haben, laut Inzlicht, Frömmigkeit, Spiritualität und Glaube einen starken beruhigenden Effekt.
Während hingegen der nichtgläubige Atheist viel gravierender der eigenen Fehlerbeurteilung ausgeliefert ist, könne der Gläubige Herausforderungen und Widersprüche wesentlich angstfreier begegnen.

Eine Frage ist aber weiterhin offen: Beeinflusst die Spiritualität die Hirnareale bzw. aktiviert oder deaktiviert sie sie, oder ist es genau umgekehrt - und Spiritualität, Religion und Glauben sind ein evolutionär-biologischen Produkt. Das heißt musste durch die Weiterentwicklung des menschlichen Gehirns Spiritualität und Glauben zwangsmäßig entstehen. Ist das Gehirn eines Atheisten dann noch nicht voll entwickelt? Fragen über Fragen, denen die moderne Hirnforschung und Neurotheologen jetzt nachgehen.

Stimulation mit dem Whisper
Neurostimulation - diese Technologie kann sogar der Kern eines modernen Glaubens des 21. Jahrhunderts werden.
Der Beginn einer neurologischen und spirituellen Revolution.
Mittels Neurostimulationstechnik (Whisper) kann man u.a. gezielt, direkten Einfluss auf die Gottes-Areale bzw. spirituellen Areale im Gehirn nehmen. So können transzendentale, spirituelle Erfahrungen erlebt werden. Es bedarf daher nicht mehr der Anwendung von jahrelangen Meditationsübungen und anderen aufwendigen Praktiken, sondern es genügt dafür ein aufbauendes Trainingsprogramm von einigen Tagen (z.B. Theta-X Programm) mit entsprechender Geräteunterstützung zu absolvieren.

Quellen: Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" und Michael Inzlicht von der University of Toronto, IPN/PEP-Forschung, Eggetsberger-Net 

Sonntag, 2. Oktober 2016

Was ist Zeit -- gibt es Zeit wirklich? Quantenphysik

Dieses Jahr ist subjektiv betrachtet sehr schnell vergangen, in 84 Tagen ist wieder Weihnachten. Ein guter Grund sich kurz mit dem Phänomen Zeit zu beschäftigen.

Eine vereinfachte Darstellung über ein schwieriges aber nachdenkenswertes Thema

Zeit ist, was verhindert, dass alles (für uns) auf einmal passiert.
(John A. Wheeler)

Die Frage was Zeit ist und ob es Zeit wirklich gibt, beschäftigt Wissenschaftler weltweit.
Noch immer weiß niemand, was Zeit eigentlich ist. Das könnte daran liegen, dass wir uns falsche Vorstellungen vom Universum und Bewusstsein machen, oder dass es Zeit in Wahrheit gar nicht gibt, jedenfalls nicht so, wie wir sie uns bis jetzt vorstellen und ihren Ablauf empfinden.

Gibt es Zeit wirklich? Oder erleben wir nur so etwas wie Zeit?
Seit Einstein sind Raum und Zeit keine voneinander unabhängigen, fundamentalen Größen, sondern entstanden gemeinsam im Urknall. Von Beginn an waren sie zur vierdimensionalen Raumzeit verschweißt. Diese Zusammenhänge behandelt ja auch Einsteins allgemeine Relativitätstheorie.

In seinem anderen großen Formelwerk, der speziellen Relativitätstheorie, beschreibt er demgegenüber, wie sich der Verlauf der Zeit in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit eines Objekts ändert. In einem schnellen Raumschiff vergeht sie langsamer, sodass ein Zwilling, der als Astronaut zu einem fernen Stern fliegt, noch immer jung zur Erde zurückkehrt, während sein Bruder schon längst gealtert und gestorben ist. Beide Konzepte Einsteins erklären aber immer noch nicht, was Zeit physikalisch gesehen wirklich ist und was sie letztendlich bedeutet. Einige Forscher nehmen jetzt (2014 / 2015) einen neuen Anlauf, das große Rätsel der Zeit zu lösen. Dabei sind einige der Auffassung das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gemeinsam existieren.  ... 

Dienstag, 29. Dezember 2015

Sie musste sterben um sich selbst zu heilen – Heilung an der Urquelle des Seins

Die unerklärliche Krebsheilung der Anita Moorjani 
Mororjani: Unser wahres Wesen, die Essenz unseres Lebens, unser Geist, das höhere Bewusstsein oder Wahres-Selbst kann niemals krank werden. Diese Erfahrung machen alle Menschen, wenn sie auf einem spirituellen Übungsweg sehr tief in das Geheimnis ihres ursprünglichen Wesens eingedrungen sind, den Raum jenseits von Geburt und Tod.

Um das zu erfahren, um eins zu werden mit der Unendlichkeit des Universums, der universellen Intelligenz (UNIQ) ist ein Bewusstseinszustand Grundvoraussetzung, den man auch als bedingungslose Liebe, frei von jeglicher Erwartung, frei von den ständigen Gedankenströmen des EGOs umschreiben würde.

Auf dem obigen Foto signiert 2014 Anita Moorjani ihr
Buch „Dying to be me“ und Bruce Lipton sein Buch:
„The Honeymoon-Effect.
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Anita Moorjani
Lymphdrüsenkrebs im Finalstadium
Anita Moorjani (41 J.) hatte von 2002 – 2006 Lymphdrüsenkrebs im Finalstadium und durchlebte den Prozess ihrer Neugeburt. In ihrem Buch, den Bestseller „Dying to be me“ beschrieb sie mit sehr eindrucksvollen Worten das Wunder ihrer Krebs-Heilung. „Bei meiner Nahtod-Erfahrung wurde ich selbst die Quelle (sie wurde eins), und da war dann absolute Klarheit. Es gab eine Quelle außerhalb meines eigenen ausgedehnten Gewahrseins. Es fühlte sich an, als umfasste ich die Totalität. Für meine Heilung war kein Glaube an irgend etwas nötig, ich fühlte mich, als würde ich alles erkennen.

Überzeugung und Glaube wichen dem absoluten Wissen.
Ich wusste, ich weiß, dass die größten Wahrheiten des Universums nicht außerhalb von uns, nicht im Studium der Sterne und Planeten liegen. Sie finden sich tief in UNSEREM INNEREN, in der Großartigkeit unseres Herzens, unseres Geistes und unserer Seele. Solange wir nicht verstehen, was uns innewohnt, können wir nicht verstehen, was draußen ist.“ ... 

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Gehirnforschung: Spiritualität, Gottbewusstsein und Neurostimulation

Spiritualität bezeichnet der Wortherkunft (Spiritus) nach Geistigkeit und steht im Gegensatz zur Materialität oder Körperlichkeit.

Wie die Verankerung der Spiritualität im Gehirn erforscht wird
Neurotheologie heißt die neue Forschungsrichtung, die mit einem ganzen Spektrum von Methoden das größte Mysterium der Welt enträtseln will: Gott. Es gibt Studien, die ein oder mehrere »Gottes-Module« in unserem Gehirn vermuten.

Bei fMRI-Untersuchungen zeigten sich besonders starke Aktivierungen in Arealen des Temporallappens, des präfrontalen Kortex und des Präcuneus. Aber auch der linke Frontallappen und die beiden Scheitellappen sind interessante Bereiche, was sich bei Untersuchungen an meditierenden buddhistischen Mönchen mit Langzeitmeditationserfahrung (10.000 bis 30.000 Stunden Meditation) zeigte.

Früher suchten die Menschen Gott, oder das all umfassende, universelle Bewusstsein in den Weiten des Himmels. Heutige Forscher finden IHN/ES eher in unseren Köpfen, genauer in bestimmten Gehirnmodulen.

Vor nunmehr fünfzig Jahren, in Boston, beginnt die Wissenschaft mit der Suche nach Gott. Unter der Leitung des Psychologen Walter Pahnke schlucken zehn Theologiestudenten Kapseln mit weißem Pulver: 30 Milligramm eines gemahlenen halluzinogenen Pilzes. Dann hören sie mehr als zwei Stunden lang spirituelle Musik, sie beten, meditieren und lauschen der Predigt eines Pfarrers. Keiner der Studenten wird sich später an dessen Worte erinnern. Dafür vernehmen sie Stimmen aus einer "anderen Welt", sie schwärmen danach von einem Rausch von Farben und erlebten auch noch das Gefühl, eins zu sein mit dem ganzen Universum, mit allem was ist. Sie reden von wahrer Liebe und enormer Freude, die sie tief in sich gespürt haben, sogar von Heiligkeit und einem nahezu endlosen Frieden. ... 

Sonntag, 8. März 2015

Doch länger, als die Bibel und der US-Präsident Bush erlauben

© Kaye Reed | Science


Der Mensch ist offenbar 400.000 Jahre älter als bisher gedacht. Dies belegt ein Knochenfund der 2,8 Millionen Jahre alt geschätzt wird. Das gerade mal 8 Zentimeter lange Unterkieferstück mit fünf Zähnen ist ein wichtiges Puzzlestück für die Evolution.

Bild rechts oben: Die Zähne des Anstoßes! 

Altes Testament = Erschaffung der Welt durch den Gott der Bibel
Alter des Universums: ca. 6000 Jahre
Alter der Erde: ca. 6000 Jahre, etwas älter als die Sterne (!!!)

Mit Lobbyarbeit zum Rückschritt
Gott erschafft Adam: Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle
Hintergrund: Evangelikale Gruppen betreiben seit geraumer Zeit gezielte politische Lobbyarbeit, um zu erreichen, dass der Kreationismus an den Schulen als gleichberechtigte Alternative zur Evolutionstheorie unterrichtet wird. Es gelang ihnen auch, den US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush* für diese Forderung zu gewinnen! So hat Bush sich im August 2005 dafür ausgesprochen, dass die Lehre vom „Intelligent Design“ als gleichwertig mit der Evolutionstheorie in den Schulen im Fach Biologie gelehrt werden muss, da es in öffentlichen Schulen der Vereinigten Staaten aufgrund der in der Verfassung verankerten Trennung von Staat und Kirche keinen Religionsunterricht gibt. Als  Protestreaktion gegen diesen Beschluss gründete der amerikanische Wissenschaftler und Autor Bobby Henderson 2005 die Kirche bzw. Religionsparodie des Fliegenden Spaghettimonsters, deren Anhänger wie die Kreationisten staatliche Förderungen und Berücksichtigung im Schulunterricht fordern (und das auch in Europa), sodass alle Gegenargumente sich auch gegen deren Ansprüche richten. 
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* Der gleiche US-Präsident der den Krieg gegen den Terror begann, darunter den Krieg in Afghanistan seit 2001 und den Irakkrieg, in seine Amtsperiode gehört auch die Finanzkrise 2007 und auch die Einführung der Lehre vom „Intelligent Design“, wir haben ihm einfach viel zu "verdanken"!

LINK: Wer ist/war G.W.Bush

Montag, 26. Januar 2015

Existenz Gottes - Gödels mathematischer Gottesbeweis

Gott existiert tatsächlich. Ein Computer hat es mit kalter Logik bewiesen - das MacBook des Computerwissenschaftlers Christoph Benzmüller von der Freien Universität Berlin. Der geniale Mathematiker Gödel hielt seinen Gottesbeweis jahrzehntelang geheim.
Kurt Friedrich Gödel war ein österreichisch-amerikanischer Mathematiker und einer der bedeutendsten Logiker des 20. Jahrhunderts. 


Benzmüller hat seinen Computer auf eine Formelfolge angesetzt, die der legendäre österreichische Mathematiker Kurt Gödel zuerst um das Jahr 1941 auf ein paar lose Blätter Papier gekritzelt und in den folgenden Jahrzehnten immer weiter ausgefeilt hatte. Keine Minute brauchte der Computer, um Gödels Beweis für gültig zu befinden. Benzmüller und sein Wiener Fachkollege Bruno Woltzenlogel Paleo stellten ein erstes anderthalbseitiges Paper, in dem sie ihr Resultat verkünden, auf den Preprint-Server arxiv.org (http://arxiv.org/abs/1308.4526). Die Existenz Gottes kann fortan als gesichertes logisches Theorem gelten.

Müssen nun also Mathematiker an Gott glauben, und Theologen formale Logik studieren? Schon Gödel selbst war die Sache offenbar nicht ganz geheuer. Jahrzehntelang hielt er seinen Gottesbeweis geheim. Als er ihn austüftelte, war er vor den Nationalsozialisten aus Wien in die elitäre amerikanische Universitätsstadt Princeton geflohen. Dort spazierte der bekennende Christ Gödel regelmäßig mit Albert Einstein durch die Parks, der ebenfalls gern über Gott spekulierte. Was allerdings seinen Beweis betraf, hielt Gödel dicht. Erst 1970, als sein Gesundheitszustand sich so verschlechterte, dass er seinen Tod erahnte, brach er sein Schweigen. Seinem Freund Oskar Morgenstern verriet er, dass er zwar "zufrieden" mit seinem Beweis sei, ihn jedoch aus Angst, missverstanden zu werden, nicht veröffentlichen wolle. Einem seiner Studenten, Dana Scott, zeigte er den Beweis. Scott schrieb mit und hielt in Princeton ein Referat darüber. So fand Gödels Gottesbeweis doch noch hinaus in die Welt. ... 

Sonntag, 16. November 2014

Umwelt und Lebensumstände formen Götterbilder. Harte Umwelt - strenge "Götter".

Religionen - Glaube - Forschung
Wissenschaftler zeigen in einer multidisziplinären Studie, dass sich menschliche Kulturen unter dem Einfluss härterer Umweltbedingungen sehr viel wahrscheinlicher strikt moralisierenden "Göttern" unterstellen als unter milderen Lebensbedingungen.

Das internationale Team um Carlos A. Botero von der Washington University in St. Louis und Russell Gray von der University of Auckland  berichten aktuell im Fachjournal "Proceedings of the National Academies of Science" (PNAS) über ihre Studie. Demnach spielen bei den Religionsentstehungen bzw. bei Entstehung religiöser Glaubenswelten ökologische Faktoren eine Rolle. Die gleiche Rolle spielen diese Faktoren auch in der Bildung menschlicher Gemeinschaften. Die Entstehung von Religion wurde lange Zeit als das Ergebnis entweder von kulturellen oder Umweltfaktoren erklärt - nicht aber von einem Zusammenspiel beider Faktoren.

Nur manche, unter den tausenden Religionen die es auf der Erde gibt oder gab, haben strenge Moralvorschriften.  Die Religionen mit den strengsten Moralvorschriften (Gesetzen) entstanden dort, wo eine unwägbare Natur die Ernten und das Leben bedroht.

Wie entstand der jeweilige Götterglaube, wo kommen die Götter her?
Religionen gibt hunderte, ja tausende von Jahren und sie sind regional höchst unterschiedlich verteilt. Brasilien hat 159, Kanada 19, die Elfenbeinküste hat 76, Norwegen 13. Zudem gibt es grob gesagt zwei verschiedene Typen: In den einen lebten die Götter in irgendwelchen Himmeln/Orten – auf dem Olymp, in Walhall –, im Jenseits-, dort trugen sie auch Händel aus, die auf Menschen durchschlagen konnten; in verwandten Religionen lebten und leben die Götter – oder auch Geister – in der Natur, auch sie sind launisch und wollen mit Opfern besänftigt werden. Diese Götter sind im weitesten Sinne dem Menschen mit seinen Bedürfnissen sehr ähnlich. Alles läuft nach den Willen einzelner Götter und Untergötter ab.

In den anderen Religionen hingegen herrschen strenge Regeln, die, wie die Götter selbst, durch Offenbarung auf die Menschen kamen, und für deren Einhaltung die Götter sorgen, mit Sintfluten etc. (Mitunter ist dieser Gott/Götter sehr egoistisch und rachsüchtig). Das sind die uns vertrauten Götter, Frans Roes hat sie die „moralisierenden“ genannt und sie mit dem Wachstum von Gesellschaften in Zusammenhang gebracht: Das bringt die Gefahr von Zersplitterung mit sich, ihr wird mit sozialen Normen entgegengewirkt, die mit göttlicher Autorität gedeckt sind. (Anm.: Auch dieses Götterbild hat heute so seine Probleme. So verträgt sich für den logisch-wissenschaftlich gebildeten Menschen z. B. nicht, dass ihr Gott zwar allmächtig und allwissend sein soll, anderseits aber die einzelnen Menschen -und sogar ganze Volksgruppen- aber einer Glaubens-Testung unterziehen muss. Das hat ja ein allwissender Gott nicht notwendig, da er ja schon im Vorhinein die Entscheidung des Gläubigen kennen muss. Dazu kommen noch die rachsüchtigen- und egoistischen Anfälle dieser "Gottheiten" bzw. "Gott". Dieses Bild eines Gottes stößt bei vielen auf logische Probleme. Dieser Glaube wurde ebenso von einfältig, verschreckten, ängstlichen Menschen erschaffen, die von einer harten Natur herausgefordert wurden. Hältst du dich nicht an meine Gebote so töte ich dich bzw. bestrafe ich dich!)

Kulturelle Faktoren oder Umweltfaktoren sind die Katalysatoren für eine der alten Religionen. 
Bild 1, Weltkarte der „moralisierenden Götter“
zum besser lesen Bild anklicken!
Diesen Ansatz hat nun Carlos Botero, Umweltkundler an der North Carolina State University, aufgenommen und bettet ihn im Vergleich von 389 erdweiten Gesellschaften in einen historischen und ökologischen Rahmen ein: Demnach haben Götter zum einen einen geografisch-kulturellen Hintergrund, benachbarte Völkerschaften und solche mit den gleichen Sprachwurzeln haben den gleichen Typ. Und zum anderen kamen sie aus ökologischen Gründen auf ihn, es ging um die Ernährung bzw. ihre Bedrohung: Dort, wo die Natur freigiebig ist, und Jäger und Sammler das ganze Jahr über nur zugreifen müssen – in Ostafrika, in Südamerika, auch an der Westküste Nordamerikas –, herrschen Götter, die keine Gebote erlassen haben, sie zeigen nur ihre Launen, in Naturkatastrophen etwa.

Bild 2, Moses und die zehn Gebote
Götter mit Gesetzestafeln regieren vielmehr dort bzw. helfen dort beim Regieren, wo dem Boden und den Launen der Natur etwas abgewonnen werden musste – in Nordafrika etwa, Europa und dem Nahen Osten –, dort also, wo sich früh die Landwirtschaft durchsetzte. Die bringt viele Organisationsprobleme – von der Nachbarschaftshilfe beim Ernten über die Sicherung des Eigentums an Grund und Boden und Nutzvieh bis zur Bewässerung ganzer Zweistromländer –, die nur von komplexen Gesellschaften bewältigt werden konnten. Aller gesellschaftlichen Organisation zum Trotz war doch jede Ernte bedroht, von Fluten, von Dürren, dann lehrte die Not zudem Beten.

Moralisierender Götter 
„Die Wahrscheinlichkeit moralisierender Götter wächst dort, wo die Umwelt variabler und weniger vorhersehbar ist“, schließt Botero und verweist auf eine frappante Parallele: Seine Weltkarte der „moralisierenden Götter“ ist fast deckungsgleich mit einer, die Dustin Rubinstein (Columbia University) anno 2011 publizierte (Current Biology 21, S. 72). Siehe Bild 1

Dustin Rubinstein hat bei Vögel die Kooperation beim Brüten kartiert, und auch sie, die nicht säen und nicht ernten, rücken dort zusammen – konkret, dort helfen Dritte den Brutpaaren bei der Aufzucht der Jungen –, wo eine unberechenbare Umwelt es empfiehlt bzw. erzwingt, in eben den Regionen, in denen Menschen ihren Zusammenhalt mit „moralisierenden Göttern“ stärkten.

Hinweis: Diese Arbeit wurde von der Royal Society of New Zealand Marsden Fund und der National Evolutionary Synthesis Center, einer Non-Profit-Science-Center an der Duke University an der Universität von North Carolina, Chapel Hill unterstützt.
Quelle: PNAS - DOI: 10.1073/pnas.1408701111
Für Anfragen wenden Sie sich bitte Anne Beston: a.beston@auckland.ac.nz
Originallink: http://www.pnas.org/content/early/2014/11/05/1408701111
PNSA-PDF dazu: Direktlink 
Bilder: Gustave Doré, (1832 – 1883) Moses und die zehn Gebote und PNSA-Weltkarte

Samstag, 20. September 2014

Gibt es einen Gott? Geistliches Oberhaupt der Kirche von England

Kurz notiert
"Gibt es einen Gott?" Nicht gerade ein Thema, mit dem ein Geistlicher öffentlich hadern sollte. Umso weniger, wenn er Erzbischof und geistliches Oberhaupt der Kirche von England ist. Gerüttelt wird da an Grundfesten nicht mehr, man kommt ihnen eher mit dem Vorschlaghammer.

Nun also hat der Erzbischof von Canterbury, immerhin so etwas wie das geistliche Oberhaupt der Kirche von England (Primate of All England) -also so etwas wie ein kleiner Papst- und das Ehrenoberhaupt der anglikanischen Kirche weltweit, ernsthafte Zweifel an der Existenz Gottes angemeldet. Aufgedrängt haben sie sich ihm offenbar in einem Moment der Kontemplation über das derzeitige Weltgeschehen. ... >> Quelle/Weiter
http://www.sueddeutsche.de/panorama/erzbischof-justin-welby-kirchenoberhaupt-zweifelt-an-existenz-gottes-1.2136703

Samstag, 26. April 2014

Mathematiker erbringen den Beweis für die Möglichkeit eines Urknalls aus dem Nichts

Eine der großen grundlegenden Theorien der modernen Kosmologie ist die Vorstellung von der Entstehung des Universums durch den sogenannten Urknall. Der Urknall selbst ist dabei nicht bloß ein reines theoretisches Konstrukt, sondern er wird auch von einer ganzen Reihe von Indizien und Beweisen gestützt.
Urknall12ccDoch trotz aller Indizien steht einen grundlegende Frage weiterhin offen im Raum: Was war vor dem Urknall bzw. woraus konnte das Universum entstehen? Eine Theorie vermutet, dass der Urknall selbst das Ergebnis von Quantenfluktuationen aus dem "Nichts" heraus ist. Jetzt haben Mathematiker zumindest mathematisch nachgewiesen, dass ein solches Szenario möglich wäre.
Link-Originalarbeit: https://medium.com/the-physics-arxiv-blog/ed7ed0f304a3

Freitag, 3. Januar 2014

Glücksgefühle auf Knopfdruck

Insula Kortex-Bereich rot markiert
Neurologen haben das Gehirn einer Epilepsie-Patientin mit schwachen Strompulsen stimuliert und ein neuronales Wonne-Netzwerk entdeckt: Die Patientin reagierte auf die Behandlung mit Verzückung.

Dr. Fabienne Picard von der Universitätsklinik in Genf entdeckt bei ihren Versuchen das "Wonne-Netzwerk" im Gehirn. Sie behandelt Epileptiker - und stimuliert mitunter vorab elektrisch das Hirngewebe ihrer Patienten, um mehr über deren Krankheit zu erfahren. Im Fall einer ihrer letzten Studie war der Anlass allerdings ein spezieller. Eine Patientin hatte berichtet, vor ihren Anfällen regelmäßig in ekstatische Zustände zu verfallen, mit "intensiven Gefühlen von Wonne und Wohlbefinden".

Wie Dr. Picard im Fachzeitschrift "Cortex" schreibt, ließ sich diese Empfindung auch künstlich durch elektrische Stimulation herstellen. 

Die elektrische Stimulation der vorderen Insula, ein Bereich der Großhirnrinde, löste bei der 23-jährigen Patientin eine "angenehm-lustige Empfindung" aus, begleitet von "einem süßen Schauer in den Armen". 

Das Ergebnis steht durchaus im Einklang mit früheren neurologischen Untersuchungen. Diese hatten gezeigt, dass die Aktivität der vorderen Insula mit Gefühlen der Wonne und Liebe im Zusammenhang steht, bei Gläubigen überdies mit der Empfindung, Eins mit Gott zu sein.

Quelle: Fachzeitschrift "Cortex", "Induction of a sense of bliss by electrical stimulation of the anterior insula", Cortex (doi: 10.1016/j.cortex.2013-08-013).
LINK: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0010945213002153
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Siehe auch das "Theta-X Programm".

Mittwoch, 1. Februar 2012

Hirnschäden und Operationsfolgen verraten Sitz der Spiritualität

Die Annahme des bekannten US-amerikanischer Hirnforscher und Religionswissenschaftler Prof. Dr. Med. Newbergs bestätigt.
Gott NUR im Gehirn?
Ist Glauben Glaubenssache oder etwas, das im Gehirn gesteuert wird? Seit langem suchen Neurobiologen nach dem physischen Prinzip von Religiosität. Jetzt haben italienische Forscher zumindest für spirituelle Empfindungen einen speziellen Ort in der grauen Masse ausfindig gemacht.
Andrew Newberg hat mit seinen Büchern schon häufig von sich reden gemacht. Der amerikanische Neurobiologe und Radiologe hält jede Erfahrung - und dazu zählt er auch jede religiöse oder spirituelle Erfahrung - für eine Konstruktion des Gehirns (?).

Für Newberg sitzt Gott im Oberstübchen, genauer gesagt im oberen Scheitellappen. 
Seit über einer Dekade untersucht der Autor von vier populärwissenschaftlichen Büchern, darunter das im vergangenen Jahr erschienene Werk "How God changes your brain" ("Wie Gott dein Gehirn verändert"), welche Bereiche im Gehirn die menschliche Spiritualität verarbeiten.

So fand Newberg zum Beispiel heraus, dass beim Beten die vorderen Stirnlappen die Führung übernehmen. Diese Bereiche steuern auch die Konzentrationsfähigkeit des Menschen. Ist der dagegen sehr tief in ein Gebet versunken oder gibt er sich der Meditation hin, drosseln manche Gehirnareale ihre Aktivität stark, fand der Hirnforscher heraus.

Sind die hinteren Scheitellappen besonders inaktiv, so die Ergebnisse von Newberg, kann es zur Selbsttranszendenz kommen: dem Gefühl, das eigene Ich zu verlassen, die irdische Verankerung zu verlieren und sich mehr als Teil des gesamten Universums zu verstehen.

Jetzt haben italienische Wissenschaftler neue Kenntnisse über die komplexen Vorgänge von Spiritualität im Gehirn gewonnen. 
Und sie scheinen Newbergs Annahmen zu bestätigen. Doch die Forscher um Cosimo Urgesi und Franco Fabbro von der Università di Udine verfolgten einen anderen Ansatz als Newberg: Anstatt die Hirnaktivität meditierender Probanden mit Hilfe der funktionalen Kernspintomografie (fMRT) zu beobachten, untersuchten die Forscher das Gefühl der Selbsttranszendenz bei Krebskranken.

Mehr Spiritualität nach der OP
Die insgesamt 68 Patienten hatten alle bestimmte Tumoren, sogenannte Gliome oder Meningeome, im Gehirn, berichten die Urgesi und Kollegen im Fachmagazin "Neuron". Bei ihnen untersuchten die Wissenschaftler das Gefühl der Selbsttranszendenz - und zwar sowohl vor als auch nach der Hirnoperation, bei der die Tumore entfernt wurden.

Wie stark die Fähigkeit zur Selbsttranszendenz war, ermittelten die Forscher anhand eines standardisierten Tests. Gleichzeitig analysierten die Wissenschaftler mit bildgebenden Verfahren, welche Hirnregionen durch die Operation genau geschädigt worden waren. "Dieses Vorgehen erlaubt uns, die durch bestimmte Hirnverletzungen verursachten Veränderungen der Selbsttranszendenz und den Anteil der Stirn-, Schläfen- und Scheitelareale zu erforschen", erklärt Urgesi.

Scheitellappen rot eingezeichnet
Die Forscher stellten fest: Vor allem eine Verletzung der Großhirnrinde im hinteren Scheitellappen (Parietallappen) brachte die Patienten dazu, sich in einem transzendenteren Umfeld zu sehen. Demnach bestätigen sie Newbergs Erkenntnisse, dass die hinteren Scheitellappen die Spiritualität eines Menschen stark beeinflussen kann.
Quelle: Cosimo Urgesi und Franco Fabbro von der Università di Udine, Fachmagazin "Neuron"
LINK: http://www.cell.com/neuron/retrieve/pii/S0896627310000528
Das PDF dazu: "Hirnschaeden_und_Spiritualitaet" LINK: http://www.pce.at/PDF/Hirnschaeden_und_Spiritualitaet.pdf  (11 Seiten)
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Zusatz: Prof. Dr. Med. Newbergs, ein US-amerikanischer Hirnforscher und Religionswissenschaftler, er ist ein Pionier auf dem Gebiet der Neurotheologie LINK: http://de.wikipedia.org/wiki/Andrew_Newberg und die Persönliche Webseite von Andrew Newberg (englisch) http://www.andrewnewberg.com/default.asp