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Samstag, 4. Oktober 2014

Der Verlust des Geruchssinns könnte ein Hinweis auf tödliche Krankheiten oder Alzheimer sein!

Wie lange hat ein älterer Mensch noch zu leben? Statt auf Krankheiten wie Herzversagen, Lungenerkrankungen und Krebs zu achten, empfehlen Forscher eine Untersuchung des Geruchssinns. Dieser sei der bessere Indikator für die menschliche Lebenserwartung, berichten Wissenschaftler im Fachmagazin "Plos One". Je schlechter alte Menschen Gerüche identifizieren können, desto wahrscheinlicher sterben sie in den nächsten fünf Jahren. (Anm.: Auch bei Alzheimer verlieren die Betroffenen den guten Geruchssinn! Siehe auch Beitrag am Ende des Artikels.)

Für ihre Studie hatten sie mehr als 3000 Menschen gebeten, fünf Gerüche (Pfefferminz, Fisch, Orange, Rose, Leder) ansteigenden Schweregrads zu erkennen.
Der Verlust des Geruchssinns könnte laut US-Forschern
ein Hinweis auf gravierende Schäden im Körper sein.
Die Forscher um Jayant Pinto von der University of Chicago, USA, hatten in den Jahren 2005 und 2006 mehr als 3000 Menschen getestet. Die 57 bis 85 Jahre alten Frauen und Männer wurden gebeten, fünf Gerüche ansteigenden Schwierigkeitsgrads zu erkennen: Pfefferminz, Fisch, Orange, Rose und Leder. Die Probanden mussten die Gerüche lediglich Bildern zuordnen.

Eindeutiges Ergebnis In einer zweiten Analyse, fünf Jahre später, prüften die Forscher, welche der 3000 Probanden noch am Leben waren. Die Forscher notierten, dass jeder achte Proband in der Zwischenzeit gestorben war. Das Erstaunliche: Von den Probanden, die die Gerüche beim Test fünf Jahre zuvor nicht erkannt hatten, war der Anteil sehr viel höher - er lag bei 39 Prozent. Bei den Menschen mit einer leichten Störung des Geruchssinns waren es 19 Prozent. Von den Probanden, die alle fünf Duftnoten gut erkannt hatten, waren nur 10 Prozent gestorben.

Die Forscher berücksichtigten dabei wichtige Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, sozialen Status und Gesundheitszustand. Es blieb ein weit geringerer, aber nach wie vor signifikanter Effekt bestehen.

Der genaue Effekt hinter dem Ergebnis sei unklar, schreiben die Forscher. Sie gehen davon aus, dass er eine Art Marker oder Bote ist, vergleichbar dem Kanarienvogel, den die Bergleute früher mit in die Minen nahmen - fiel der Vogel von der Stange, wurde der Sauerstoff knapp. "Der Verlust des Geruchssinns verursacht den Tod nicht, aber er ist ein Bote, ein Frühwarnsystem, dass etwas bereits schiefgegangen ist, dass ein Schaden angerichtet ist."
Schon andere Studien zuvor hätten gezeigt, dass Menschen umso schlechter riechen können, je kränker sie sind, erklärt Thomas Hummel von der Technischen Universität in Dresden zu dem Studienergebnis der US-Forscher.

Doch nicht gleich ängstigen lassen: Heute weis man, der Geruchssinn lässt auch unabhängig von Krankheiten generell mit dem Alter nach. Hinzu komme, dass etwa fünf Prozent der Menschen ohnehin nichts riechen können, so Hummel.

Ursache der herabgesetzten Geruchs-Wahrnehmung könne zum Beispiel eine Chronische Nebenhöhlenentzündung oder ein Schädel-Hirn-Trauma sein. Menschen, die ohne erkennbaren Grund plötzlich kaum mehr etwas zu riechen vermögen, sei aber ein Gang zum Arzt zu empfehlen.
Quelle: Fachmagazin "Plos One"
Link: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0107541
Forschungs-PDF: http://www.plos.org/wp-content/uploads/2013/05/pone-9-10-pinto.pdf
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Alzheimer: Nachlassender Geruchssinn ist ein Warnsignal
Wer den Duft von Schokolade oder Seife nicht mehr erkennt, dem droht womöglich Alzheimer. US-Forscher haben festgestellt, dass mit schwindendem Geruchssinn das Risiko der gefürchteten Demenzerkrankung steigt. ... >>> Mehr dazu: DIREKTLINK

Sonntag, 6. Oktober 2013

Emotionen und Geruchssinn im Teufelskreis

Beim ältesten unserer Sinne, dem Geruchssinn, spielen Emotionen eine wichtige Rolle. 
Der Geruchssinn schärft sich, wenn ein Tier oder Mensch Hunger hat. Und auch Emotionen können durchschlagende Wirkung auf unsere Nase haben. Anders als die anderen Sinneszentren im Gehirn ist das Geruchszentrum eng mit Emotionszentren (inklusive Angstzentren - Amygdala) verschaltet. Das brachte Dr. Wen Li auf die Idee zu testen, wie sich etwa die Emotion Angst auf die Wahrnehmung von Gerüchen auswirkt.

Dazu lud die Forscherin Testpersonen ins Labor und machte manchen erst einmal mit Fotos aus Kriegen etc etwas Angst. Dann gab es etwas zu riechen, drei verschiedene Duftnoten: Die eine roch nach nichts, die zweite roch bedrohlich, die dritte war eine Mischung der beiden. Aber die erste roch nur für die Testpersonen nach nichts, denen die Bilder und die Angst erspart geblieben waren. Den anderen hingegen stach ein Geruch in die Nase, unangenehm und bedrohlich, und zwar um so mehr, je stärker die Angst war, die dadurch wieder gestärkt wurde. „Es kann ein Teufelskreis werden“, so Dr. Li.
Quelle: Journal of Neuroscience, 24. 9. 2013/
Bildquelle: Fotolia