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Mittwoch, 5. März 2014

Ein Hirnscan sagt Rückfälligkeit von Straftätern voraus

Durch Einsatz eines Kernspintomographen kann vorhergesagt werden, ob jemand ein potenzieller Täter ist oder nicht. Mit dieser Technik können zur Entlassung vorgeschlagene Straftäter, auf einen möglichen Rückfall hin überprüft werden.

Amerikanische Forscher haben festgestellt, dass die Rückfallquote von der Aktivität im anterioren cingulären Cortex (ACC) abhängt. In diesem Abschnitt des präfrontalen Cortex sind übergeordnete kognitive Fähigkeiten beheimatet, die Hirnforscher als exekutive Funktionen bezeichnen.

Für die Untersuchungen mit der funktionellen Kernspintomopraphie wurden 96 männliche Gefängnisinsassen eine Reihe von Aufgaben gestellt, die eine schnelle Entscheidung forderten.
Normalerweise führt dies zu einer vermehrten Aktitivität im ACC. Eine fehlende Aktivität deutet auf eine gewissen Skrupellosigkeit in den kortikalen Entscheidungsstrukturen hin, die die Probanden dann auch nach der Entlassung häufiger mit den Gesetz in Konflikt brächten. Männer mit der niedrigsten ACC-Aktivierung wurden in den folgenden 4 Jahren 2,6-fach häufiger als anderer inhaftiert. Das Risiko auf kleinere nicht-gewalttätige Delikte war sogar um den Faktor 4,3 erhöht.

Die Ergebnisse waren signifikant und sie zeigen, dass Störungen der Hirnfunktion durchaus kriminelles Verhalten erklären können. Eine exakte Vorhersage ermöglichen sie natürlich (noch) nicht, denn letztlich bleibt es die freie Willensentscheidung des Täters ein Delikt zu begehen oder nicht.
Quelle:  Robert Desimone, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge // PNAS-ORG/
LINK: http://www.pnas.org/content/early/2013/03/19/1219302110
Zusatz-PDF: http://www.pnas.org/content/suppl/2013/03/20/1219302110.DCSupplemental/pnas.201219302SI.pdf