Posts für Suchanfrage nahtod werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen
Posts für Suchanfrage nahtod werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 18. Februar 2016

Ein neuer Erklärungsansatz für Nahtod-Erfahrungen, oder nur ein "neues" Phänomen entdeckt!

Forschung: Unser Gehirn arbeitet nach einen Herzstillstand überdurchschnittlich intensiv. Bis zu dieser Studie wurde das von Wissenschaftlern und Medizinern bestritten! 

Jeder fünfte Herzstillstandpatient sieht gleißendes Licht, Wärme, fühlt Glückselig und / oder fühlt sich friedvoll. Immer wieder berichten Menschen, die einen vorübergehenden Herzstillstand erleben, über Nahtod-Erlebnisse (Anm.: Die, die nicht darüber berichten können, haben dieses Erlebnis vielleicht nur vergessen, so wie viele sich nicht an die Träume der Nacht erinnern können, obwohl jeder mehrmals in der Nacht träumt). 

US-Wissenschaftler stoßen nun auf einen möglichen neuen Anhaltspunkt für die Ursache dieses wissenschaftlichen Phänomens. Doch das kann auch nur eine Begleiterscheinung sein, nur das dazugehörende materielle Geschehen. Manche Wissenschaftler glauben: Wenn es ein reines Bewusstsein auch ohne Materie gibt, so kann es sich trotz allem in dieser Dimension nur über das Gehirn bemerkbar machen. Das heißt, das Gehirn wäre dann nichts anderes als ein Informationsempfänger der zum Informationsaustausch benötigt wird (siehe dazu das Delpasse Experiment Sonderbeitrag: http://eggetsberger-info.blogspot.com.es/p/delpasse-experiment.html). Beim Delpasse-Experiment wurde messtechnisch nachgewiesen, dass im Zuge des Sterbeprozesses scheinbar alle Informationen die im Gehirn gespeichert sind, auf einmal abgerufen werden. Dazu wird die Hirnaktivität noch einmal stark energetisch hochgefahren. Das nun entdeckte Phänomen kann also auch "nur" mit dem Delpasse Effekt zusammenhängen. Wie auch immer, der nun bestätigte Effekt zeigt uns wieder, dass die bisherige Meinung von Gehirnforschern und Medizinern schlichtweg falsch war.

Doch zurück zu der neuen Studie: Nach einem Herzstillstand steigt die Hirnaktivität des Gehirns kurzzeitig deutlich an. 
Dieses bahnbrechende Ergebnis einer Tierstudie widerspricht den (unbegründeten) Annahmen der Wissenschaft, dass die Tätigkeit des Denkorgans beim Prozess des Sterbens langsam schwächer wird und versiegt. Stattdessen könnte diese neue Untersuchung Berichte von Nahtod-Erfahrungen bestätigen, die Überlebende eines Herzstillstands als besonders reell empfinden. Das berichten Forscher der University of Michigan in Ann Arbor in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS"). (Anm.: Das hätte man auch schon beim Durcharbeiten des Delpasse Experiments erkennen können).

Heute weiß man: Etwa jeder fünfte Überlebende eines Herzstillstands berichtet von Nahtoderfahrungen. Diese weltweit und bei verschiedenen Kulturen auftretenden Erlebnisse werden oft als extrem lebhaft (lebhafter als Träume),  klar und ungewöhnlich reell geschildert. Allerdings streiten die Wissenschaftler darüber, ob es sich dabei um eine bewusste Wahrnehmung handelt oder nicht. Viele Forscher und Mediziner sind der Meinung, dass die Hirnaktivität nach einem Herzstillstand und dem Stopp der Nährstoffversorgung endet und keine koordinierten Abläufe mehr möglich sind. Man versucht diese Idee auch mit großem Druck zu verbreiten. Wer als Wissenschaftler anders denkt, hat um seine Reputation zu fürchten.

Berichte von Nahtoderfahrungen
Die Neurowissenschaftler um Jimo Borjigin verglichen die Hirnaktivitäten von neun Ratten im Wachzustand, unter Narkose und nach einem Herzstillstand. "Falls die Nahtod-Erfahrung von einer Hirnaktivität stammen könnte, oder mit dieser zu tun hat, sollte man neuronale Bewusstseinskorrelate bei Menschen oder Tieren nach dem Ende der Blutversorgung des Gehirns identifizieren können", sagt Borjigin.

30 Sekunden synchrone Gamma-Hirnwellen, stärkere Aktivität als im Wachzustand
Tatsächlich zeigten alle Tiere in den ersten 30 Sekunden nach dem Herzstillstand auffällig synchrone Muster von Gamma-Hirnwellen, als ob das Gehirn wach und extrem stimuliert wäre. "Das hohe Maß der Aktivität überraschte uns", sagt der Neurochirurg George Mashour. "Viele elektrische Merkmale des Bewusstseins überstiegen die Werte des Wachzustands. Das deutet darauf hin, dass das Gehirn im frühen Stadium des klinischen Todes zu gut organisierter elektrischer Aktivität fähig ist (!!!)." Dies legt nahe, dass das Gehirn also auch im Zustand der frühen Phase des klinischen Todes zu hochgradig organisierter elektrischer Aktivität fähig ist."

George Mashour: "Nahtod-Erfahrungen sind ein biologisches Paradox, das unser Verständnis vom Gehirn herausfordert und oft angeführt wird als Beleg für ein Leben nach dem Tod und für ein menschliches Bewusstsein, das nicht vom Körper abhängt". Die Studie liefere einen möglichen wissenschaftlichen Erklärungsansatz für solche Erfahrungen oder einen weiteren Beweis für den Delpasse Effekt.

Erstmals Hirnstrom-Abbild des Bewusstseins nach einem Hezstillstand.
Sind Nahtod-Erfahrungen nun geklärt?
Prof. Michael Schroeter von der Universitätsklinik Köln: "Die Untersuchung zeigt wohl erstmals ein Hirnstrom-Abbild des Bewusstseins nach einem Herzstillstand". Der Neurologe glaubt, dass der versiegende Input von außen das Gehirn noch kurz zu Höchstaktivität treiben könnte. Er vergleicht das mit einem Motor, der unter Last langsamer dreht als im Leerlauf. "Ohne Input von außen, im Leerlauf also, dreht die Maschine etwas höher", sagt er. Mangels Input seien die Hirnwellen der Tiere zudem rhythmischer, weil sie nicht durch Reize von außen moduliert würden. Dies beweise aber nicht, dass die Hyperaktivität des Gehirns auch die Ursache von Nahtod-Erfahrungen sei, betont der Neuro-Experte. "Aber es ist erstmals ein attraktiver Erklärungsansatz."

Wie auch immer, die moderne Gehirnforschung kommt immer mehr Geheimnissen auf die Spur, alte Ideen und Annahmen werden revidiert und neue Theorien werden entwickelt.
Doch um unser Bewusstsein wirklich zu ergründen und auch das Nahtod-Phänomen zu enträtseln, müssen wir scheinbar noch einen langen Forschungsweg gehen. Ob wir das Bewusstsein mit unseren Möglichkeiten je ganz verstehen können, bleibt offen.
Quellen: PNAS, IPN-Forschung, u.a.

Mittwoch, 7. Juni 2023

Was ist eine Nahtod-Erfahrung?


Nahtod-Erfahrungen können auftreten, wenn der Atem aussetzt, das Gehirn nicht mehr funktioniert und keine Körperreflexe und Hirnstammreflexe zu messen sind. Man kann also klinisch keine Lebenszeichen mehr feststellen. Und trotzdem haben Menschen ein klares Bewusstsein. Sie beschreiben die Vorgänge, die passierten, während sie klinisch tot waren.

Manche Berichte sind auch überprüfbar. Wir hatten einmal einen Patienten im Koma, dem ein Krankenpfleger die Zahnprothese herausgenommen hatte, um den Beatmungsschlauch einzuführen. Als der Patient eine Woche später aus dem Koma erwachte, erkannte er sofort den Pfleger wieder und sagte: "Sie wissen, wo meine Zahnprothese ist!" ...

Copyright: Pim van Lommel
"Bewusstsein entsteht nicht im Gehirn"

Die Erforschung von Nahtoderfahrungen steht erst ganz am Anfang. Man weiß zwar noch nicht, wie und warum sie entstehen. Sicher ist aber: "Bewusstsein braucht kein funktionierendes Gehirn", sagt der holländische Kardiologe und Nahtod-Forscher Dr. Med. Pim van Lommel.

Pim van Lommel (PvL): In meinem Beruf habe ich sehr viele Menschen wieder belebt - alle waren froh, auch ich als Arzt. Alle, außer die Patienten mit einer Nahtod-Erfahrung (NTE). Sie wollten am Liebsten "dort" bleiben. Das hat mich neugierig gemacht. Ich hatte ja in der Universität gelernt, dass wenn man bewusstlos ist, man auch kein Bewusstsein mehr haben kann.

Nachdem ich 1986 ein Buch über NTE gelesen hatte, habe ich begonnen, meine Patienten systematisch zu befragen, ob sie sich an etwas erinnern konnten. Zu meiner großen Überraschung berichteten innerhalb von zwei Jahren von rund meiner 50 Patienten zwölf von einer NTE. Das war für mich der Auslöser, wissenschaftliche Studien durchzuführen.

Was erleben die Patienten in dieser Zeit?
PvL: Die Erlebnisse sind sehr unterschiedlich: Manche sehen ein helles Licht am Ende eines Tunnels, manche hören Musik, andere berichten von schönen Landschaften oder erleben einen tiefen inneren Frieden. Ab und zu berichten die Patienten von einer außerkörperlichen Erfahrung. Sie betrachten sich selbst von oben und beobachten zum Beispiel die Notoperation, die ihnen das Leben rettet.

Was sind ihre Erfahrungen nach der Rückkehr?
PvL: Die Menschen erleben eine Änderung, die ihr ganzes Leben andauert. Sie haben keine Todesangst mehr. Sie haben andere Ansichten vom Leben, der Liebe für sich selbst und andere, sie spüren eine große Liebe zur Natur, fühlen sich verbunden mit allem. Viele haben auch eine erhöhte intuitive Sensibilität. Das ist sehr schwierig für die Menschen, weil sie plötzlich Informationen von anderen bekommen, die man eigentlich nicht wissen kann. Zum Beispiel fühlt man ihren Schmerz, oder weiß, wann Menschen sterben werden. Manche können sogar in die Zukunft schauen, meistens in Träumen. Sie sind deshalb oft depressiv und haben Heimwehgefühle. Mehr als fünfzig Prozent der Menschen mit Nahtod-Erfahrung kommen in eine Trennung. Es heißt oft, der Partner sei nicht mehr derselbe, den sie geheiratet haben. Insgesamt ist es eine schöne Erfahrung, aber auch ein Trauma.

Haben Nahtod-Erfahrungen eine irgendwie messbare Grundlage?
PvL: Obwohl bei einer Nahtod-Erfahrung das Gehirn nicht mit Sauerstoff versorgt wird, haben Patienten diese außergewöhnlichen Erlebnisse. Das kann nur bedeuten, dass unser Bewusstsein nicht im Gehirn entsteht. Gegen diese Hypothese wehren sich allerdings viele meiner Kollegen, weil es nicht in ihr wissenschaftliches Konzept passt. Mehr als 95 Prozent der Wissenschaftler sind überzeugt, dass das Bewusstsein ein Produkt unseres Gehirns ist. Würde ihre Hypothese stimmen, wären Nahtoderfahrungen unmöglich. Wir sollten uns eingestehen, dass die Entstehung unseres Bewusstseins noch ein Rätsel ist. Und die Aufgabe der Wissenschaft ist es, Fragen zu stellen, offen zu sein, für neue Hypothesen. Dabei wissen wir noch so wenig. Wir wissen nicht, warum Bewusstsein entsteht, wir wissen nicht, woher es kommt. Wir müssen ganz neu nachdenken.

Quelle ©: Jahreskongress Spiraldynamik® 2016
Bildquelle ©: Pim van Lommel und pixabay



Montag, 19. Juli 2021

Nahtod-Erfahrung, Wissenschaft an der Grenze zum Tod!

Viele Menschen fragen sich, ob es eine Existenz nach dem Tod gibt.
Etwa jeder fünfte Überlebende eines Herzstillstands berichtet von sehr berührenden Erfahrungen. Nahtoderfahrungen treten in allen Kulturkreisen auf und die älteste medizinische Beschreibung einer Nahtoderfahrung (NDE) kommt aus Frankreich, aus dem 18. Jahrhundert. Im Jahr 1892 schrieb der Geologe Albert Heim in das Jahrbuch des Schweizer Alpenclubs seine Nahtoderfahrungen nach einem alpinen Absturz. 

Eine Nahtod-Erfahrung (NDE) ist ein Geschehen mit spirituellen, transzendenten und mystischen Elementen. Nahtoderfahrungen werden oft von sterbenden Menschen, oder Patienten beschrieben, die nach einem schweren Unfall wiederbelebt wurden, oder sogar schon als klinisch tot galten. Diese Menschen beschreiben dabei nicht nur das Empfinden, sich aus ihrem physischen Körper heraus gelöst zu haben (außerkörperliche Wahrnehmung -AKE-*), - das zumeist auch begleitet wird von starken Emotionen. Sie beschreiben auch, wie sie sich auf ein helles Licht (Tunnelerlebnis) zu bewegen und hier bereits verstorbene Freunde und Familienmitglieder getroffen zu haben, bevor sie wieder ins Leben zurückgeschickt wurden. 

Während entsprechende Schilderungen schon aus dem Alten Ägypten überliefert sind, gab es bislang keine historisch-medizinischen Aufzeichnungen über Nahtod-Erfarungen. Kritiker vermuteten deshalb, dass deren Inhalte erst Verbreitung fanden, nachdem sie durch die modernen Medien kolportiert wurden. Ein französischer Anthropologe hat eine Beschreibung einer klassischen Nahtod-Erfahrung aus dem 18. Jahrhundert ausfindig gemacht und diese in einem Fachjournal publiziert.

Eine Nahtod-Schilderung eines Apothekers Mitte des 18. Jahrhunderts
Der Bericht, so erläutert Philippe Charlier vom Laboratory of Medical and Forensic Anthropology an der Université de Versailles Saint-Quentin-en-Yvelines im Fachjournal "Resuscitation", stammt wohl aus den Jahren um 1740 und wurde von dem Militärmediziner Pierre-Jean du Monchaux (1733–1766) im Lehrbuch "Anecdotes de médecine" beschrieben.

Du Monchaux schilderte den Fall eines Pariser Apothekers, der an bösartigem Fieber litt und aus diesem Grund von Ärzten und Chirurgen mehrfachen Aderlässen unterzogen wurde. Nach der letzten dieser sogenannten Phlebotomien verlor der Patient besorgniserregend lange das Bewusstsein. Wieder bei Bewusstsein habe der Apotheker berichtet, dass er, "nachdem er alle äußerlichen Empfindungen verloren habe, ein derart reines und extremes Licht gesehen habe, dass er davon ausging, es müsse sich um den Himmel handeln". Du Monchaux führt weiter aus: "Er erinnerte sich an diese Wahrnehmung sehr genau und versichert, dass er in seinem ganzen Leben noch keinen wundervolleren Moment erfahren habe. 

Andere Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, haben von sehr ähnlichen Erfahrungen unter den gleichen Bedingungen berichtet. Diese Beobachtungen scheinen mit jenen vergleichbar, die ein Theologe schon im 12. Jahrhundert schilderte, als er beschrieb, dass in jenem Moment, wenn sich unser Körper und die Seele trennen, letztere von der Helle des ersten Lichts (luminositas lucis primae) erhellt wird." 

Wie sind die Erkenntnisse der neuesten Nahtod-Forschung? 
Im Eggetsberger TV wird heute darüber diskutiert!


Fotoquelle: pixabay/fotolia/Eggetsber,Net















Freitag, 24. Februar 2017

Lassen sich Nahtoderlebnisse quantenphysikalisch erklären?

Physiker zwischen Jenseits und einem nicht-materialistischen Weltbild
Die Klassiker unter den Nahtoderfahrungen ist das AKE-Phänomen der. Das heißt: Losgelöst vom eigenen Körper schwebt der Betroffene nach oben und beobachtet, wie Mediziner versuchen sein Leben zu retten. Ebenso häufig wird von Tunneln berichtet, an deren Ende ein helles Licht oder Lichtgestalten erscheinen. Mitunter passiert das alles im Zeitraffer und gewährt auch noch einen Rückblick auf das eigene Leben. Rund 5% der deutschen Bevölkerung berichten von solchen oder ähnlichen Nahtod-Erlebnissen. Allesamt Menschen, die für kurze Zeit dem Tod ziemlich nahe gekommen sind, sei es während einer Operation oder im Rahmen eines lebensbedrohlichen Ereignisses wie einem Unfall.

In der medizinischen Forschung überwiegt der Tenor, dass sich das Phänomen Nahtod durch den Sauerstoffmangel, absterbende Gehirnzellen und damit verbundenen neuro-biologischen Prozessen erklären lässt. Doch diese Erklärung ist bei näherem Hinsehen nicht wirklich als relevant anzusehen. Da ja gerade bei Operationen und auch in Intensivstationen die betroffenen Patienten direkt mit Sauerstoff versorgt - und auch entsprechend überwacht werden. Doch wissenschaftlich geklärt sind die Hintergründe noch lange nicht. Eine neue wissenschaftliche, medizinische Studie soll mehr Licht in die Nahtodphänomene bringen (siehe aktuelle Forschungsergebnisse - Die AWARE (WAreness during REsuscitation)-Studie der State University of New York). ... 

Sonntag, 3. November 2019

Messungen zeigen: Gehirnaktivität steigt kurz vor dem Tod stark an

Wissenschaftler der George Washington Universität (USA) haben entdeckt, dass kurz vor dem Tod die Hirnaktivität noch einmal stark ansteigt.
Die Forscher glauben darin eine mögliche Erklärung für die immer wieder beschriebenen spezifischen Symptome von Nahtod-Erfahrungen gefunden zu haben.

Wie "Discovery.com" berichtet, untersuchte das Team um Lakhmir Chawla die Hirnaktivitäten von sieben sterbenden Patienten und entdeckte, dass die Aktivität der Hirnwellen kurz vor deren Tod deutlich ansteigt. Siehe dazu auch "Delpasse-Experiment". ...

Montag, 11. Juni 2012

Forschung: Gehirnaktivität steigt kurz vor dem Tod stark an

Wissenschaftler der George Washington Universität haben entdeckt, dass kurz vor dem Tod die Hirnaktivität noch einmal stark ansteigt. Die Forscher glauben darin eine mögliche Erklärung für die immer wieder beschriebenen spezifischen Symptome von Nahtod-Erfahrungen gefunden zu haben.

Wie "Discovery.com" berichtet, untersuchte das Team um Lakhmir Chawla die Hirnaktivitäten von sieben sterbenden Patienten und entdeckte, dass die Aktivität der Hirnwellen kurz vor deren Tod deutlich ansteigt (siehe auch).

Im Fachmagazin "Journal of Palliative Medicine" haben die Wissenschaftler ihre Ergebnisse veröffentlicht. Sie vermuten, dass die erhöhte Aktivität des Gehirns von den Sterbenden möglicherweise von den Nervenzellen verursacht wird, wenn diese durch den Rückgang des Blutdrucks von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten werden.

"Alle Neuronen im Gehirn sind miteinander verbunden. Erhalten sie keinen Sauerstoff mehr, so verlieren sie ihre Fähigkeit, Ströme zu erzeugen", erläutert Chawla. "Stoppt die Durchblutung, dann geben alle Neuronen nahezu zur gleichen Zeit nochmals verstärkt Signale ab und es entsteht eine Art Domino-Effekt. Dieser könnte die vermehrte Hirnaktivität erklären".

Der Umstand, dass nicht alle ins Leben zurückgekehrten Patienten von Nahtod-Erfahrungen, wie etwa dem hellen Licht am Ende eines Tunnels berichten, glauben die Forscher damit erklären zu können, dass sich der Wegfall der Sauerstoffzufuhr stark auf das Erinnerungsvermögen auswirken kann.

Zukünftig wollen die Forscher ihre Untersuchungen auf noch größere Patientengruppen ausdehnen.
Quelle: Lakhmir Chawla, Fachmagazin "Journal of Palliative Medicine" und "Discovery.com".
---
Siehe auch das Delpasse-Experiment: Naturwissenschaft im Zwischenbereich von Leben und Tod

Mittwoch, 9. Juli 2014

Älteste medizinische Beschreibung einer Nahtoderfahrung (NDE) - Frankreich, 18. Jahrhundert

Neues zur Nahtod-Forschung

Eine Nahtod-Erfahrung (NDE) ist eine Geschehen mit spirituellen, transzendenten und mystischen Elementen. Nahtoderfahrungen werden oft von sterbenden Menschen oder Patienten beschrieben, die nach einem schweren Unfall wiederbelebt wurden oder sogar schon als klinisch tot galten.

Diese Menschen beschreiben dabei nicht nur das Empfinden, sich aus ihrem physischen Körper heraus gelöst zu haben (außerkörperliche Wahrnehmung -AKE-*), - das wird zumeist auch begleitet von starken Emotionen. Sie beschreiben auch wie sie sich auf ein helles Licht (Tunnelerlebnis) zu bewegen und hier bereits verstorbene Freunde und Familienmitglieder getroffen zu haben, bevor sie wieder ins Leben zurückgeschickt wurden. Während entsprechende Schilderungen schon aus dem Alten Ägypten überliefert sind, gab es bislang keine historisch-medizinischen Aufzeichnungen über Nahtoderfahungen. Kritiker vermuteten deshalb, dass deren Inhalte erst Verbreitung fanden, nachdem sie durch die modernen Medien kolportiert wurden. Ein französischer Anthropologe hat nun eine Beschreibung einer klassischen Nahtoderfahung aus dem 18. Jahrhundert ausfindig gemacht und diese in einem Fachjournal publiziert. ... → → →

Sonntag, 4. Oktober 2020

Nahtoderfahrungen weisen auf ein Weiterexistieren nach dem Tod hin.


"Unser Bewusstsein manifestiert sich zwar zumeist im materiellen Gehirn, 
lässt sich aber nicht darauf reduzieren" 
G.H.Eggetsberger. 

Jeder fünfte Überlebende eines Herzstillstandes berichtet von Nahtoderfahrungen (nicht gerade wenig!). Die moderne Neuro-Wissenschaft ist sich jedoch uneins, ob diese Wahrnehmungen bewusst sind. Ein US-amerikanisches Forscherteam kam dem Geheimnis des Nahtods nun wieder etwas näher. Ihre Untersuchungen zeigten: Nach einem Herzstillstand steigt die Hirnaktivität kurzzeitig deutlich an. Auch die Ergebnise einer Tierstudie widerspricht der alten (falschen) Annahme, dass die Tätigkeit des Gehirns während des Sterbeprozesses langsam versiegt (siehe auch DELPASSE-Experiment). Stattdessen bestätigen die neuen Untersuchung Berichte von Nahtoderfahrungen, die die Überlebenden eines Herzstillstandes als besonders real empfinden. Das berichten die Forscher der University of Michigan in Ann Arbor in den “Proceedings” der US-amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften (“PNAS”).

Diese weltweit und in verschiedenen Kulturen auftretenden Nahtod-Erlebnisse beschreiben die Betroffenen oft als extrem lebhaft, klar und ungewöhnlich. Allerdings streitet die Fachwelt darüber, ob es sich dabei um eine bewusste Wahrnehmung handelt. Viele Forscher sind bis jetzt der Meinung, dass die Hirnaktivität nach einem Herzstillstand und dem Stopp der Nährstoffversorgung des Gehirns endet und keine koordinierten Abläufe mehr möglich sind. Doch wie hartnäckig von einem Teil der Wissenschaftsgemeinde dies auch postuliert wird, es ist einfach falsch (wie die Messungen zeigten), das Gehirn wird für einige Zeit sogar aktiver. Dieses Phänomen hat man beim Delpasse-Experiment schon feststellen müssen. Dieses Experiment zeigte, dass unser Gehirn vor dem Tod noch einen starken Impuls "absendet" so als würden bestimmte Daten abgesendet bzw. gerettet werden, siehe LINK.

Die Nahtoderfahrungen sind ein biologisches Paradox (nach dem heutigen Stand des wissenschaftlichen Glaubens). Die Hirnforscher um Jimo Borjigin verglichen die Hirnaktivitäten von neun Ratten im Wachzustand, unter Narkose und nach einem Herzstillstand. “Falls die Nahtoderfahrung von einer Hirnaktivität stammt, sollte man neuronale Bewusstseinskorrelate von Menschen oder Tieren nach dem Ende der Blutversorgung des Gehirns identifizieren können”, so Borjigin.

Und tatsächlich zeigten alle Tiere in den ersten 30 Sekunden nach dem Herzstillstand auffällig synchrone Muster von Gamma - Hirnwellenbereich, als ob das Gehirn wach und extrem aufmerksam und stark stimuliert wäre. “Das hohe Maß der Gamma-Aktivität überraschte uns sehr”, sagt der Neurochirurg George Mashour. Viele elektrische Merkmale des Bewusstseins überstiegen die Werte des Wachzustands bei weitem. Das deute darauf hin, dass das Gehirn im frühen Stadium des klinischen Todes zu gut organisierter elektrischer Aktivität fähig ist, und das auch tut. (Anm.: Dabei erinnert sich nur jeder fünfte Überlebende an ein Nahtoderlebnis. Wen wundert es, wir träumen jede Nacht mehrmals und trotzdem erinnern sich viele Menschen nur selten oder gar nicht an ihre Träume, so dass Mancher sogar behauptet dass er gar nicht träumen kann.)

Nahtoderfahrungen sind ein biologisches Paradox, das unser Verständnis vom Gehirn weiter herausfordert. Die neue Studie liefere einen wissenschaftlichen Erklärungsansatz für die Nahtod-Erfahrungen. Und die Forschung geht weiter. Bis vor kurzem wurden solche Forschungen nur von einigen sehr mutigen Wissenschaftlern betrieben. Da ja die noch immer gängige Schulmeinung, die Möglichkeit dass unser Bewusstsein den Tod des Organismus bez. des Gehirns überdauern könnte, als unwissenschaftlich bezeichnet hat.

Sie behaupten ohne harte Beweise: "Bewusstsein erwächst aus den neuronalen Merkmalen des Gehirns". Dass diese Behauptung falsch ist, das beweist schon die Tatsache dass es Menschen mit Hirnschäden, halbem Gehirn oder mit fast keiner Hirnmasse gibt, die trotzdem ganz normal leben können, das ist ein Widerspruch in sich. >>> Siehe dazu: Wie viel Gehirn braucht der Mensch.

Nicht alle Wissenschaftler sind von der materiellen Bewussstseinsentstehung überzeugt. Die neue Disziplin der Neurowissenschaft und der Neurotheologie hat in letzter Zeit verblüffende Instrumente entwickelt, um diese und viele andere Fragen zu beantworten! Aber in den Köpfen der Naturwissenschaftler scheint eine Restunsicherheit mitzuschwingen: Wenn sich eines Tages nach unendlichem Mühen und Forschen herausstellen sollte, dass der materielle Ursprung des Bewusstseins letztlich doch nicht zu beweisen ist – können wir dann den Glauben an seinen göttlichen Ursprung des Bewusstseins noch von der Hand weisen? John Searle zitiert einen Neurowissenschaftler mit dem Ausspruch: „Du kannst durchaus zum Bewusstsein forschen – nur solltest du vorher unbedingt eine unbefristete Stelle haben.“ Dieser Ausspruch zeigt schon, dass die derzeit herrschende wissenschaftliche Meinung nicht gestört werden soll. Und das hat viele Gründe, vor allem auch politische.

„Atheisten sind Leute, die einen Glauben, den sie nicht haben, glühend verteidigen.“ 
Zitat: Ron Kritzfeld

Weiterführende Links:
1. Wie viel Gehirn braucht der Mensch?
http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/p/wie-viel-gehirn-braucht-der-mensch.html

2. Delpasse Experiment
http://bmun-gv-at.eu/delpasse-effekt.html

Fotquelle: pixabay

Sonntag, 6. November 2022

Existiert das Bewusstsein auch nach demTod?


Die besondere Nahtod-Erfahrung. 
Vicky Noratuk erinnert sich noch an jedes Detail. Die blauen OP-Kittel der Ärzte, deren Haarfarben. Sie kann deren Gesichter genau beschreiben. Obwohl sie bei ihrer Notoperation für kurze Zeit keinen Herzschlag mehr hatte und nicht bei Bewusstsein war, kann die damals 22-Jährige die Abläufe im OP-Saal exakt beschreiben. Doch Vicky Noratuk ist ein einzigartiger Fall, weil sie von Geburt an blind ist. Weder vor noch nach der Not-OP hat sie jemals auch nur den kleinsten Umriss erkennen können. 


Solche Nahtod-Erfahrungen sind heute keine Seltenheit mehr. 
Die Ärzte bestätigen später Noratuks Schilderungen. Mit dem Fortschritt in der Notfallmedizin und immer besseren Reanimationstechniken, können immer mehr Sterbende aus der Zone zwischen Leben und Tod zurückgeholt werden.


Besteht das Bewusstsein aus unauslöschlichen Informationen?

Der niederländische Kardiologe Dr. Pim van Lommel ist einer der bekanntesten Forscher für solche Erlebnisse. „In einem Zustand geringster Hirnaktivität, also bei Eintritt des klinischen Todes, zeigt das Gehirn seine geheimen Fähigkeiten“, sagt van Lommel. „Ich denke, das Gehirn ist eine Art Empfänger. 
In dem Raum, in dem Sie jetzt sind, befinden sich elektromagnetische Wellen von Tausenden von Mobiltelefonen und von Hunderten Fernsehprogrammen. Wenn Sie einen bestimmten Empfänger anschalten, etwa Ihr Mobiltelefon, können Sie eine dieser informativen Wellen empfangen. Wenn Sie den Empfänger wieder abschalten, dann nehmen Sie nicht mehr wahr, dass all diese Informationen um Sie herum sind. Aber sie sind immer noch da.“ Wenn jedoch das Gehirn große Teile seiner „Empfangsstationen“ – etwa bei einem Herzstillstand – abschaltet, besteht dann die Möglichkeit, dass jetzt Informationen ins Gehirn gelangen, die sonst überlagert werden von der übrigen Flut der Informationen?

Wenn das Bewusstsein den Körper verlässt, entwickelt es Fähigkeiten, bei denen die Forscher an ihre Grenzen stoßen. Ausgerechnet Quantenphysiker scheinen dem Phänomen jetzt aber auf die Schliche zu kommen. Sie sind sicher, dass das gesamte Universum nicht auf Materie, sondern auf Informationen aufbaut. Wenn der Körper die Verbindung zum Bewusstsein kappt, werden diese Informationen freigesetzt – und leben nach dem Tod weiter.


Bildquelle: pixabay

Sonntag, 16. Juli 2023

Elektromagnetische Folgewirkungen von Nahtoderfahrungen

Neueste Forschungen machten ein ganz bestimmtes elektromagnetisches Phänomen das mit Sterben und Nahtoderfahrungen zu tun hat bekannt. Neben einer oft auftretenden Veränderungen der Psyche von Menschen die Nahtoderfahrungen erlebt haben, wurde oft von elektromagnetischen Folgewirkungen berichtet.


Bei manchen Personen, die eine Nahtoderfahrung hatten, entluden sich fortwährend in kurzer Zeit die Batterien ihrer Armbanduhren oder ihre Uhren liefen langsamer oder schneller. Bei anderen gingen nach diesem Erlebnis in ihrer Umgebung Glühlampen aus oder Radios und Fernsehgeräte wechselten den Kanal, wenn sie daran vorbeigingen. 

Dr. Bruce Greyson, Direktor der Abteilung für Wahrnehmungsforschung an der Universität von Virginia erwähnte auch einen Fall, bei dem der Betroffene von Sensoren an automatischen Türen nicht mehr wahrgenommen werden konnte. 

Dr. Jane Kathra, selbst Ärztin, wurde nach einer Nahtoderfahrung gegenüber elektromagnetischen Schwingungen sensibel und es war schwer für sie, weiter im Haus ihrer Eltern zu leben, weil sie nun die Fähigkeit hatte, verschiedene Dinge aus unterschiedlichen Räumen zu hören.

Ein gemeinsames Forschungsprojekt von Dr. Greyson und Dr. med. Mitchell Liester ergab, dass von 136 Teilnehmern, die eine Nahtod-Erfahrung erlebten, immerhin 71 Prozent(!) davon elektromagnetische Nachwirkungen in Form von elektrischer und elektromagnetischer Sensitvität hatten.

Diese elektromagnetischen Folgewirkungen der Nahtoderfahrungen machen es noch schwieriger, die Nahtoderfahrungen als wirkliche Erlebnisse anzuzweifeln. Selbst Halluzinationen oder die Nähe des Todes sind nicht in der Lage, solche energetische Effekte hervorzubringen.

Manche Ärzte, die selbst eine Nahtoderfahrung erlebten (wie z.B. der renommierte Neurochirurg und Harvard-Dozent Dr. Eben Alexander), sind inzwischen hoch motivierte Forscher auf diesem Gebiet und ermutigen Wissenschaftler sich tiefergehend mit der Materie zu befassen.

Nach mehr als 30 Jahren Forschung kommen Wissenschaftler und Mediziner zu dem Schluss, dass unsere heutige Wissenschaft erst sehr langsam beginnt, Nahtoderfahrung zu verstehen.

Quellen: Dr. Bruce Greyson, Direktor der Abteilung für Wahrnehmungsforschung an der Universität von Virginia, Forschungsprojekt von Dr. Greyson und Dr. med. Mitchell Liester, Eggetsberger-Info, u.a.

Bildquelle ©: Symbolbild/pixabay

Dienstag, 29. Dezember 2015

Sie musste sterben um sich selbst zu heilen – Heilung an der Urquelle des Seins

Die unerklärliche Krebsheilung der Anita Moorjani 
Mororjani: Unser wahres Wesen, die Essenz unseres Lebens, unser Geist, das höhere Bewusstsein oder Wahres-Selbst kann niemals krank werden. Diese Erfahrung machen alle Menschen, wenn sie auf einem spirituellen Übungsweg sehr tief in das Geheimnis ihres ursprünglichen Wesens eingedrungen sind, den Raum jenseits von Geburt und Tod.

Um das zu erfahren, um eins zu werden mit der Unendlichkeit des Universums, der universellen Intelligenz (UNIQ) ist ein Bewusstseinszustand Grundvoraussetzung, den man auch als bedingungslose Liebe, frei von jeglicher Erwartung, frei von den ständigen Gedankenströmen des EGOs umschreiben würde.

Auf dem obigen Foto signiert 2014 Anita Moorjani ihr
Buch „Dying to be me“ und Bruce Lipton sein Buch:
„The Honeymoon-Effect.
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Anita Moorjani
Lymphdrüsenkrebs im Finalstadium
Anita Moorjani (41 J.) hatte von 2002 – 2006 Lymphdrüsenkrebs im Finalstadium und durchlebte den Prozess ihrer Neugeburt. In ihrem Buch, den Bestseller „Dying to be me“ beschrieb sie mit sehr eindrucksvollen Worten das Wunder ihrer Krebs-Heilung. „Bei meiner Nahtod-Erfahrung wurde ich selbst die Quelle (sie wurde eins), und da war dann absolute Klarheit. Es gab eine Quelle außerhalb meines eigenen ausgedehnten Gewahrseins. Es fühlte sich an, als umfasste ich die Totalität. Für meine Heilung war kein Glaube an irgend etwas nötig, ich fühlte mich, als würde ich alles erkennen.

Überzeugung und Glaube wichen dem absoluten Wissen.
Ich wusste, ich weiß, dass die größten Wahrheiten des Universums nicht außerhalb von uns, nicht im Studium der Sterne und Planeten liegen. Sie finden sich tief in UNSEREM INNEREN, in der Großartigkeit unseres Herzens, unseres Geistes und unserer Seele. Solange wir nicht verstehen, was uns innewohnt, können wir nicht verstehen, was draußen ist.“ ... 

Sonntag, 21. April 2013

Ein Skeptiker erlebt eine 7tägige Nahtoderfahlung

Was geschieht, wenn wir sterben? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Fragen, die jeden Menschen berühren. Mit 54 Jahren (2008) erkrankt der renommierte Neurochirurg und Harvard-Dozent Ebon Alexander an einer extrem seltenen Form der Hirnhautentzündung. Er fällt ins Koma. Die Ärzte stellen fest, dass sein Gehirn irreparabel geschädigt ist und prognostizieren sein baldiges Ende. Doch Eben Alexander kehrt ins Leben zurück – und gesundet innerhalb kurzer Zeit (was laut Medizinern schon allein als Wunder gilt!). Minutiös berichtet der Gehirnforscher, was er während des Komas durchlebte.

Der Harvard-Neurologe Dr. Ebon Alexander
In seinen Buch berichtet der Harvard-Neurologe Dr. Ebon Alexander von seinen persönlichen Erfahrungen während eines siebentätigen Komazustands im Jahre 2008, als er eine sogenannte außerkörperliche (OBE) Wahrnehmung bzw. Nahtoderfahrung erlebte und sich - so seine Schilderungen - wie im Himmel gefühlt hatte.

Zitat: "Es war ein Ort voller Schmetterlinge, voller Freude und fluffiger rosafarbener Wolken", so der Hirnchirurg in seinem Buch "Proof of Heaven" (führ ihn der Beweis für den Himmel), der zuvor vergleichbaren Berichten skeptisch ablehnend gegenüberstand.

Seine eigene Nahtoderfahrung während seines Komazustands in Folge einer bakteriellen Meningitis Infektion, während der er sieben Tage lang keine Hirnaktivität aufzeigte, machte den Mediziner und Neurologen zu einem anderen Menschen. Da der Neokortex von Dr. Alexander in der Phase seiner Erkrankung komplett außer Betrieb war und das war er nachweislich - ausgelöst durch die Bakterien die die Gehirnoberfläche Oberfläche (Kortex) zerfressen hatten-, war auch sein Gehirn nicht mehr in der Lage irgendwelche Vorstellungs- oder Denkensprozesse durchzuführen.

Alexander: "Das erste, an was ich mich sozusagen während des Komas erinnerte, war eine Perspektive, die ich als 'Regenwurm-Perspektive' bezeichne", so Alexander in einem TV-Interview (SCI, s. Video): "Alles war schlammig, braun, rötlich und dunkel. Ich erinnere mich buchstäblich an Wurzeln über meinem Kopf und es fühlte sich so an, als sei ich hier eine wirklich lange Zeit gewesen. Ich hatte keinerlei Erinnerungen mehr an mein Leben. Ich hatte keine Worte, kannte keine Sprache mehr und ich erinnerte mich ganz sicher an Nichts mehr im Krankenhauszimmer. In der Mitte von all dem, war da plötzlich eine kleine Melodie, die sich vor mir drehte und sich immer mehr ausdehnte. Schlussendlich säuberte sie alles Schmutzige um mich herum und ich war plötzlich auf dieser wunderschönen Wiese. Ich hatte keinerlei Körpergefühl mehr. Mir wurde bewusst, dass ich ein Glitzern auf einem wunderschönen Schmetterlingsflügel war und da waren Abermillionen anderer Schmetterlinge um mich herum, mit denen wir in Formation flogen.

Er tauchte ein, in eine Welt ohne Zeit und Raum
Dann verließen wir plötzlich dieses (materielle) Universum und bewegt uns auf etwas zu, das ich heute den 'Kern' nenne. Dieser Kern schien zunächst unendlich groß und dunkel, obwohl ich mir hier der wundervollen Göttlichkeit, die eindeutig dem entsprach, was man als 'Gott' bezeichnen würde, bewusst wurde - und das an diesem Ort, außerhalb des Universums. Das Multiversum breitete sich sozusagen vor mir aus und es war absolut klar, dass Liebe ein gewaltiger Teil der Elemente dieses Multiversums war." Hier erfährt er auch: "Wir alle sind Teil eines universalen, unsterblichen Bewusstseins".

Alexander: "Als Neurochirurg glaubte ich nicht an das Phänomen der Nahtoderfahrung", schreibt Alexander in einem ebenfalls aktuellen Artikel im US-Magazin "Newsweek", in dem er erklärt, wie er zuvor entsprechend geschilderte Phänomene nach den Prinzipien "guter Wissenschaft" bewertet und diese als Ergebnis von Wunschdenken der Patienten abgetan hatte. Obwohl er sich selbst zwar als nominellen Christen bezeichnete, habe er damals nicht an ein ewiges Leben geglaubt. (Dr. Ebon Alexander war bis zu diesem Erlebnis ein Skeptiker.) Tatsächlich blickt Alexander nicht nur auf eine lange medizinische Familientradition zurück, sondern kann auch selbst eine beeindruckende Karriere vorweisen, lehrte er selbst doch 15 Jahre Neurologie an der Harvard Medical School und an der University of Virginia. Am 10. November 2008 dann, bemerkte er starke Rückenschmerzen und war schon 15 Minuten später nahezu bewegungsunfähig.

Alexander: "Es gibt keine wissenschaftliche Erklärung für die Tatsache, dass während mein Körper im Koma lag, mein Geist und mein Inneres völlig lebendig und gesund waren. ... "Die Wesen an diesem Ort waren einfach etwas völlig anders, als alles was ich bislang von diesem Planeten (Anm.: der Erde) gekannt hatte. Es waren höhere Daseinsformen." Zugleich hörte Alexander einen gewaltigen und schallenden Klang, "wie ein glorreicher Chor, der von oben herab kam" und ihn mit einem Gefühl der Freude und des Staunens durchdrang.

Begleitet wurde der Hirnchirurg bei dieser "Reise" von einer jungen und wunderschönen Frau: "Sie war jung, hatte hohe Wangenknochen und tiefblaue Augen. Goldbraune Haare rahmten ihr liebliches Gesicht ein." Obwohl Dr. Alexander eingesteht, dass seine Schilderungen wohl etwas abgehoben klingen, so ist er selbst doch davon überzeugt, dass es sich nicht um gegenstandslose Fantasie gehandelt habe.

Hinweis: Nahtod-Erfahrungen, wie sie von Dr. Alexander beschrieben wurden die einhergehen mit Wahrnehmungen heller Lichter, Gefühlen des Friedens und der Freude aber auch mit Begegnungen mit übernatürlichen Wesenheiten, könnten durch erhöhte Kohlendioxidwerte im Blut hervorgerufen werden. Diese oft von Skeptikern vorgebrachte Hypothese, trifft auch auf Dr. Alexander nicht zu, da Dr. Alexander  in der Intensivstation natürlich künstlich beatmet wurde  (die Patienten werden dabei auf 12 - 18 mal Atmen in der Minute eingestellt) dadurch kann es gar nicht zu erhöhten Kohlendioxidwerten im Blut kommen.

Die Erinnerung an das Nahtoderlebnis kam sofort: An seine Erfahrung begann sich Alexander schon während seiner Genesung kurz nach dem Erwachen aus dem Koma zu erinnern: "Während die Neuronen meines Kortex von den Bakterien zur vollständigen Inaktivität betäubt waren (dadurch hätte er das weder träumen, noch sich einbilden können), reiste mein hirnfreies Bewusstsein in eine andere, höhere Dimension des Universums. Von der Existenz einer solchen Dimension hatte ich bis dahin noch nicht einmal geträumt und mein altes Vor-Koma-Ich hätte sie schnell als eine einfache Unmöglichkeit abgetan."

Anm.: Einige Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass Erlebnisse die mit einer Nahtoderfahrung zusammenhängen vom Gehirn der Betroffenen, erst nach dem Erlebnis, zugeordnet werden können, die im anderen Bewusstseinszustand aufgenommenen Erlebnisse werden dann durch bekannte Bilder (Schmetterlinge, Wiese etc.) ergänzt. In Wirklichkeit sind die Erfahrungen nur Frequenzen, Informationen der Freude, wie auch Botschaften die dann in bekannte Bilder umgewandelt werden.

Andere Forscher interpretieren die Erlebnisse so, dass die wahrgenommenen Wesenheiten, sich Bilder aussuchen die der Erlebende kennt, die als reines Bewusstsein bestehenden Wesenheiten nehmen die Formen an und führen den Betroffenen in die Umgebung mit denen dieser umgehen kann.

Video-Dokumentation über den Neurologen Dr. Ebon Alexander und seiner Nahtoderfahrung

Quellen: Newsweek, discoverymedia.com, u.a. 
LINK zum Buch von Dr. Alexander: AMAZON
---
Das könnte Sie auch interessieren ...
Und Video zum Thema: http://www.spiegel.tv/filme/nahtod-special/




Sonntag, 22. Mai 2022

Organempfängerin, mochte plötzlich Bier, Brathähnchen und grünen Pfeffer


Organtransplantation können unfassbare Effekte auf Patienten haben. 
Diese Effekte werden immer wieder von Menschen erlebt und auch berichtet, die ein Organ wie z.B. eine Leber oder das Herz eines Organspenders verpflanzt bekamen.

So auch Claire Sylvia, die 1988 eine Lunge und ein Herz verpflanzt bekam, schrieb in ihrem Buch „A Change of Heart: A Memoir“ (Deutsches Buch: Herzensfremd)*, dass sie nach der Transplantation anfing, Bier, Brathähnchen und grünen Pfeffer zu mögen – obwohl die ehemalige Tänzerin bis dahin Fastfood verabscheut hatte, entwickelte sie auf einmal Appetit auf Chicken Nuggets und auch auf Bier. All das, was ihr vorher nicht schmeckte, aber vom Spender, einem 18-jährigen Jungen, geliebt wurde.

Sie hatte auch einen Traum, in dem sie einen Jungen mit dem Namen Tim L. küsste, wobei sie ihn einatmete. Später erfuhr sie, dass Tim L. der Name ihres Spenders war. Sie fragte sich, ob es daher kam, weil einer der Ärzte den Namen während der Operation erwähnt hatte, wurde aber informiert, dass die Ärzte den Namen des Spenders nicht gekannt hatten und dass es nicht erlaubt wäre den Namen eines Spenders zu nennen. Claire Sylvia glaubt an ein Zellgedächtnis (Körperbewusstsein) und daran, dass Informationen nicht nur im Hirn, sondern möglicherweise auch in Herzen, Lungen, Drüsen und Zellen gespeichert sind. 

In einem Artikel, der im Journal of Near-Death Studies (Journal für Nahtod-Erfahrungen) erschienen war, diskutieren Dr. Pearsall von der Universität Hawaii und Dr. Gary Schwartz sowie Dr. Linda Russek von der Universität Arizona über zehn Fälle von Herz- oder Herz-Lungentransplantationen, nach denen die Empfänger von Änderungen ihrer Vorlieben bezüglich „Ernährung, Musik, Kunst, Sex, Erholung und Karriere, sowie über Veränderungen bei der Wahrnehmung von Namen und Sinneseindrücken“ berichten, die vorher Eigenheiten der Spender gewesen waren. 

Bei einem, der von Dr. Pearsall aufgeführten Fällen war der Spender ein Afro-Amerikaner, deshalb dachte der Empfänger, sein Spender hatte Rap-Musik gemocht, er kam nicht auf die Idee, dass die Transplantation mit seiner neuen Vorliebe für klassische Musik zu tun haben könnte. Es wurde jedoch festgestellt, dass der Spender ein Geiger war und klassische Musik liebte.

Solche Fälle zeigen eindeutig eine Änderungen der Vorlieben von Organempfängern, abhängig von denen des Spenders. Laut den Schlussfolgerungen von Dr. Pearsall, Dr. Schwartz und Dr. Russek können diese Beispiele nicht rein zufällig passiert sein. Ihre Hypothese ist, dass die Vorlieben der Spender in den Zellen der verpflanzten Organe gespeichert sind. 

Die These der Mediziner Pearsall, Schwartz und Russek ist: 
Die einfachen Erinnerung an Vorlieben könnten theoretisch im Nervengeflecht des Herzens bzw. in den Zellen des Spenders gespeichert sein und nach der Verpflanzung des Herzens entsprechend "Erinnerungen und Emotionen" wie auch Wünsche und Bedürfnisse beim Empfänger des Organs auslösen. Die Forscher weisen aber auch ausdrücklich darauf hin, dass es auch Organempfänger gibt, die die Idee, sie würden nach der Operation die Vorlieben ihres Spenders übernehmen, zurückwiesen. 

Weshalb die Anzahl von Empfängern die einen Wandel zu einer Persönlichkeit, ähnlich der des Spenders, beschrieben unterrepräsentiert sein könnte. Doch auch wenn die Übertragung nicht die Mehrheit aller Organempfänger betrifft, so muss man die auftretenden Fälle doch akzeptieren.

Quellen: Claire Sylvia, Journal of Near-Death StudiesDr. Pearsall, Dr. Gary Schwartz sowie Dr. Linda Russek

Bildquelle: pixabay

Sonntag, 3. Februar 2013

Nahtod -Forschung fordert zum Umdenken auf

Die Nahtodeserfahrungen: Unsere "letzten Bilder"


Ärzte sollten die Erfahrungen von Patienten, die dem Tod nahe waren, nicht als Halluzinationen abtun. In vielen Fällen verändern sie das Leben der Betroffenen dramatisch.

Die Erfahrung, über dem eigenen Körper zu schweben, ein Tunnel, an dessen Ende ein helles Licht wartet, Lebensfilme, Begegnung mit Verstorbenen und der Eintritt in paradiesische Landschaften: Viele Menschen, die dem Tod nahe waren, berichten über beeindruckende Erlebnisse. Häufig ändert sich das Leben der Betroffenen nach diesen so genannten Nahtodeserfahrungen (near death experiences, NDEs) dramatisch.

„Mein Zustand verschlechterte sich derart, dass man mich aufgegeben hatte und ich durch den Chefarzt für tot erklärt wurde . . . 
Da man mich mit einem Tuch abgedeckt hatte, stellte die Krankenpflegeschülerin fest, dass sich dieses im Bereich meiner Nase bewegte. Hierauf erfolgte eine Reanimation. Während dieser Phase hatte ich das, was man als NDE bezeichnet: Ich befand mich auf einer Ebene, die wie eine Bühne aussah.

In der hinteren rechten Ecke öffnete sich ein Tunnel oder eine Röhre, aus welcher ein Licht in einer Dimension erstrahlte, wie man es nur schlecht beschreiben kann. Ich bewegte mich tiefer in diesen Tunnel . . . >>>



Hier können Sie den ganzen Artikel als PDF gratis downloaden: PDF-Nahtoderfahrung 
(PDF-2 Seiten Umfang)

Quelle: Ärzteblatt-de


Donnerstag, 31. Juli 2008

Thomasevangelium

Das Evangelium nach Thomas
Nag-Hammadi-Kodex II (mit Teilen des Thomas Evangelium)
Das Thomasevangelium ist eine apokryphe Sammlung von 114 Jesusworten (Logien) und kurzen Szenen und Dialogen, die in einem Jesuswort gipfeln. Sie dürfte um die Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden sein. Die Herkunft der einzelnen Aussprüche wird unterschiedlich beurteilt. Der vollständige Text dieser Sammlung liegt in einer koptischen Version vor, die um 350 n. Chr. niedergeschrieben wurde. Sie enthält eine Reihe von Parallelen zu Jesusworten, die im Neuen Testament bekannt sind, aber auch mehrere sonst unbekannte Jesusworte. Der Umfang des Das Thomasevangelium entspricht ca. einem Sechstel des Lukasevangeliums.

Die Sammlung zeigt eine eigenständige Theologie, die nach heutigem Forschungsstand weder nur aus dem Urchristentum noch nur aus dem Gnostizismus hergeleitet werden kann. Da sie nicht vom Jünger Thomas verfasst wurde, diesen aber als Autor angibt, zählt sie zu den Pseudepigraphen. Sie enthält keine Passions- und Auferstehungsgeschichte und wird daher nicht zur literarischen Gattung der Evangelien gezählt. Sie ist nicht im Kanon des Neuen Testaments (NT) enthalten.

Das Thomasevangelium war lange Zeit verschollen; man kannte lediglich Notizen einiger Kirchenväter, die es einhellig und von Anfang an[1] zu den Apokryphen rechneten und als gnostisch oder manichäisch ablehnten. Es konnte jedoch zweifelsfrei bewiesen werden, dass die gefundenen Schriftrollen, also Papyrusrollen, entdeckt bei Naq Hammâdi in Oberägypten, authentisch sind.

Um 1945 fand man in Nag Hammadi in Ägypten 13 Papyrus-Codizes, darunter (im Codex II, 2) die nahezu vollständige koptische Übersetzung der 114 Aussprüche (Logien), als „Evangelium (Ev) nach Thomas“ unterschrieben. Der Text wurde in dieser Fassung etwa um 350 n. Chr. niedergeschrieben, hatte aber eine wohl wesentlich ältere Vorlage. Die Oxyrhynchus Fragmente wurden als Teile dieser Überlieferung identifiziert.

Der frühestmögliche Zeitpunkt für die Entstehung des Thomasevangeliums ist das Ende des Wirkens Jesu um 30 bzw. 33 n. Christus.
Ungefähr die Hälfte der Logien im Thomasevangelium gehen mit synoptischen Sprüchen parallel. Viele Jesusworte wirken dabei sehr alt und authentisch, insbesondere die 13 Doppelparallelen zum Markusevangelium. Das Markusevangelium ist nach bibelwissenschaftlicher Mehrheitsmeinung das älteste Evangelium. 

Texte des Apostel Thomas?
Von den Aposteln eignet sich Thomas nach dem Zeugnis des Johannesevangeliums am ehesten für die teils ungewöhnliche Texte.

Kirche und Thomas Evangelium: Im kirchlichen Bereich wurde das Thomasevangelium erstmals um 230 wahrgenommen. Das Problem, das sich für den Vatikan ergibt ist, wenn dieser sich bereit erkläre, das Evangelium mit in die Bibel aufzunehmen bzw. nur als wesentlich anzusehen, müsste der Vatikan zugeben, dass sämtliche Kirchen nicht dem entsprechen, was Jesus predigte, denn Sinn und Existenz dieser heiligen Stätten werden im Thomas-Evangelium nämlich eindeutig als unnütz dargelegt(!). Natürlich findet die Institution Kirche es Schwierigkeiten, wenn plötzlich eine Schrift auftaucht, die völlig unbehandelt ein Zeugnis der damaligen Zeit, des damaligen Glaubens repräsentiert. Daher besitzt das Thomas Evangelium auch "keinen Wert" für die christlichen Kirchen (so deren Aussagen).

Aus den folgenden 114 Leitsätzen Jesus, die zumeist mit dem Vor-Satz beginnen „Jesus spricht“, ergibt sich bei genauer Betrachtung eine ganz neue Lehre Jesu. Eine Lehre die ganz unverändert von den vielen Päpsten und "Schriftgelehrten" die sich immer wieder über die Bibeltexte hergemacht und so verändert haben wie es der Kirche dienlich war und ist.
---

Das Thomas Evangelium
[1] Dies sind die geheimen Worte, die Jesus, der Lebendige, sprach und die Judas Thomas, genannt „Zwilling”, aufgeschrieben hat. Und er sprach: Wer die Bedeutung dieser Worte versteht, wird den Tod nicht schmecken.

[2] Jesus sprach: Wer sucht, höre nicht auf zu suchen, bis er findet. Wenn er findet, wird er erschüttert werden. Ist er erschüttert, wird er staunen. Und dann wird er über das All herrschen.

[3] Jesus sprach: Wenn eure Führer zu euch sagen: Siehe, das Reich ist im Himmel ; so werden die Vögel des Himmels vor euch da sein. Wenn sie zu euch sagen: Es ist im Meer; so werden die Fische vor euch da sein. Sondern das Reich ist in euch und außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennt, werdet ihr erkannt werden und werden erkennen, dass ihr Söhne des lebendigen Vaters seid. Wenn ihr euch aber nicht erkennt, so seid ihr (geistig) arm und seid die (geistige) Armut.

[4] Jesus sprach: Zögert ein hochbetagter Mann nicht, ein kleines Kind von sieben Tagen nach dem Ort des Lebens zu fragen, so wird er leben. Denn viele Erste werden die Letzten sein, aber sie werden alle zu Einem werden.

[5] Jesus sprach: Erkenne den, der vor deinem Angesicht ist, und was dir verborgen ist, wird sich dir offenbaren. Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar würde.

[6] Seine Jünger fragten ihn und sprachen: Willst du, dass wir fasten? Und wie sollen wir beten und Almosen geben und welche Speisevorschriften sollen wir beobachten? Jesus antwortete: Lügt nicht und tut nicht, was ihr hasst, denn alles ist offenbar vor dem Himmel. Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht zutage käme, und es gibt nichts Verdecktes, das ohne Aufdeckung bliebe.

[7] Jesus sprach: Selig ist der Löwe, den der Mensch isst. Dadurch wird der Löwe Mensch. Aber elend ist der Mensch, den der Löwe frisst. Dadurch wird der (Mensch zum Löwen).

[8] Und er sagte: Der Mensch gleicht einem klugen Fischer, der sein Netz ins Meer warf und es voll kleiner Fische aus dem Meere zog. Unter ihnen fand der kluge Fischer einen großen, guten Fisch. Da warf er alle kleinen Fische weg hinunter ins Meer und behielt, ohne lange zu überlegen, nur den großen Fisch. Wer Ohren hat zu hören, der höre.

[9] Jesus sprach: Siehe, der Sämann kam heraus, füllte seine Hand und warf aus. Einige Körner fielen auf den Weg. Es kamen die Vögel und pickten sie auf. Andere Körner fielen auf den Felsen und sandten keine Wurzeln hinunter in die Erde und trieben keine Ähren gen Himmel. Wieder andere fielen in die Dornen. Die erstickten den Samen und der Wurm fraß sie. Und andere fielen auf die gute Erde und sie brachte gute Frucht und trug 60 je Maß und 120 je Maß.

[10] Jesus sprach: Ich habe Feuer auf die Welt geworfen, und siehe, ich hüte es, bis sie brennt.

[11] Jesus sprach: Dieser Himmel wird vergehen und der Himmel über ihm wird vergehen. Die Toten leben nicht, die Lebenden werden nicht sterben. In den Tagen, da ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig. Wenn ihr aber im Lichte seid (und Lebendiges esst), was werdet ihr dann tun? An dem Tage, da ihr eins wart, seid ihr zwei geworden. Jetzt aber, wo ihr zwei geworden seid, was werdet ihr nun tun?

[12] Die Jünger sprachen zu Jesus: Wir wissen, dass du von uns gehen wirst. Wer ist es, der dann Führer über uns sein soll? Jesus antwortete: Wo ihr dann auch seid; geht zu Jakobus, dem Gerechten, dessentwegen der Himmel und die Erde entstanden sind.

[13] Jesus sprach zu seinen Jüngern: Vergleicht mich, und sagt mir, wem ich gleiche. Da sagte zu ihm Simon Petrus: Du gleichst einem gerechten Engel. Matthäus sagte zu ihm: Du gleichst einem weisen Menschen. Thomas aber sagte zu ihm: Meister, mein Mund bringt es nicht über sich, zu sagen, wem du gleichst. Jesus antwortete: Ich bin nicht dein Meister. Denn auch du hast getrunken und bist trunken geworden von der sprudelnden Quelle, die ich, (der ich das Unmessbare messe), ausgemessen habe. Und er nahm ihn, zog ihn beiseite und sagte drei Worte zu ihm. Als Thomas wieder zu seinen Gefährten kam, fragten sie ihn: Was hat dir Jesus gesagt? Thomas antwortete: Wenn ich euch eines der Worte sage, die er mir gesagt hat, werdet ihr Steine nehmen und nach mir werfen, aber Feuer wird aus den Steinen kommen und euch verbrennen.

[14] Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr fastet (und bleibt dabei doch die alten), schafft ihr euch nur Sünde. Und wenn ihr betet, richtet ihr euch nur selbst. Und wenn ihr Almosen gebt, fügt ihr eurem Geist nur Schaden zu. Wenn ihr in irgendein Land geht und es durchwandert und wenn man euch dann aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt, und heilt die Kranken unter ihnen. Denn was hineingeht in euren Mund, verunreinigt euch nicht. Aber was aus eurem Munde herauskommt, das ist es, was euch unrein macht.

[15] Jesus sprach: Wenn ihr den seht, der nicht geboren worden ist von einem Weibe, so werft euch auf euer Antlitz und verehrt ihn. Denn dieser ist euer Vater.

[16] Jesus sprach: Die Menschen wähnen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden. Aber sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, Streit auf die Erde zu bringen, Feuer, Schwert und Krieg. Denn es werden fünf sein in einem Hause. Drei werden gegen zwei sein und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und jeder wird allein dastehen.

[17] Jesus sprach: Ich will euch geben, was kein Auge je gesehen, kein Ohr je gehört, keine Hand je berührt und niemals in eines Menschen Herz gekommen ist.

[18] Die Jünger sprachen zu Jesus: Sage uns, wie unser Ende sein wird. Jesus sprach: Habt ihr denn schon den Anfang entdeckt, dass ihr nach dem Ende fragt? Denn dort, wo der Anfang ist, dort ist auch das Ende. Selig ist, wer am Anfang steht. Denn er wird das Ende erkennen und den Tod nicht schmecken.

[19] Jesus sprach: Selig ist, der war, ehe er wurde. Wenn ihr mir zu Jüngern werdet und meine Worte hört, werden selbst diese Steine euch dienen. Denn ihr habt fünf Bäume im Paradiese, die von Sommer und Winter nicht berührt werden und deren Blätter nicht fallen. Wer sie kennt, wird den Tod nicht schmecken.

[20] Die Jünger sprachen zu Jesus: Sage uns, wem das Reich der Himmel gleicht. Er sprach zu ihnen: Es gleicht einem Senfkorn, das kleiner ist als alle anderen Samen. Wenn es aber in zubereitete Erde fällt, lässt es einen großen Spross aufschießen und wird zum Schutz für die Vögel des Himmels.

[21] Maria sagte zu Jesus: Wem gleichen deine Jünger? Er sagte: Sie gleichen kleinen Kindern, die sich auf einem Feld niedergelassen haben, das nicht ihnen gehört. Wenn die Herren des Feldes kommen, werden sie sagen: Her mit unserem Feld. Sie sind nackt vor ihnen, können nicht anders, als das Feld ihnen zu überlassen, und sie übergeben es. Und ich sage euch: Wenn der Hausherr erfährt, dass der Dieb kommen wird, wacht er, bevor er kommt, und lässt ihn nicht eindringen in das Haus seines Reiches, damit er nicht sein Eigentum wegtrage. Ihr aber, wacht gegenüber der Welt, gürtet euch um eure Lenden mit großer Kraft, damit die Räuber keinen Weg zu euch finden. Denn man wird die Frucht, die ihr erwartet, auf jeden Fall zu finden wissen. Mögen also unter euch verständige Menschen erstehen, die, wenn die Frucht reif wird, schnell mit der Sichel in der Hand kommen und sie abmähen. Wer Ohren hat zu hören, der höre.

[22] Jesus sah, wie kleine Kinder gesäugt wurden. Er sagte zu seinen Jüngern: Diese kleinen Kinder, die gesäugt werden, gleichen denen, die ins Reich eingehen. Sie sagten zu ihm: Werden wir, indem wir klein sind, ins Reich eingehen? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr die zwei zu eins macht und wenn ihr das Innere wie das Äußere macht und das Äußere wie das Innere und das Obere wir das Untere, und wenn ihr das Männliche und das Weibliche zu einem Einzigen macht, so dass das Männliche nicht mehr männlich und das Weibliche nicht mehr weiblich ist; wenn ihr das Auge durch ein anderes Auge ersetzt und eine Hand durch eine andere Hand und einen Fuß durch einen anderen Fuß, ein Bild durch ein anderes Bild; dann werdet ihr ins Reich eingehen.

[23] Jesus sprach: Ich werde euch auswählen, einen aus tausend und zwei aus zehntausend. Und sie werden als ein einziger dastehen.

[24] Es sagten seine Jünger: Belehre uns über den Ort, an dem du bist, da wir nicht anders können, als danach zu suchen. Er antwortete: Wer Ohren hat, der höre. In einem Lichtmenschen ist Licht, und er leuchtet der ganzen Welt. Wenn er nicht leuchtet, ist Finsternis.

[25] Jesus sprach: Liebe deinen Bruder wie deine Seele. Hege ihn wie deinen Augapfel.

[26] Jesus sprach: Den Splitter im Auge deines Bruders siehst du. Den Balken aber in deinem Auge siehst du nicht. Wenn du den Balken aus deinem Auge ziehst, dann wirst du genug sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.

[27] Jesus sprach: Wenn ihr euch nicht der Welt enthaltet, werdet ihr das Reich nicht finden. Wenn ihr den Sabbat nicht wirklich zum Sabbat macht, werdet ihr den Vater nicht sehen.

[28] Jesus sprach: Ich stand mitten in der Welt und erschien ihnen im Fleisch. Ich fand sie alle trunken, ich fand keinen Durstigen unter ihnen, und meine Seele empfand Schmerz über die Söhne der Menschen, weil sie blind in ihrem Herzen sind und nicht sehen, dass sie leer in die Welt gekommen sind und leer auch wieder aus der Welt gehen. Jetzt sind sie trunken. Wenn sie aber ihren Wein ausgeschieden haben, werden sie sich bekehren.

[29] Jesus sprach: Wenn das Fleisch wegen des Geistes entstanden ist, ist es ein Wunder. Wenn aber der Geist wegen des Leibes entstanden ist, ist es ein wunderbares Wunder. Dann wundere ich mich darüber, wie sich dieser große Reichtum in einer solchen Armut hat niederlassen können.

[30] Jesus sprach: Wo drei (zwei und eins: Mann und Frau in fleischlicher Vereinigung) (Kinder der) Götter (der Mächte der Welt) sind, da sind Götter. Wo zwei oder eins sind (männlich und weiblich zu einem werden), da bin ich.

[31] Jesus sprach: Kein Prophet gilt etwas in seinem Dorfe. Kein Arzt heilt die, die ihn kennen.

[32] Jesus sprach: Eine Stadt, die man auf einem hohen Berg erbaut und befestigt, kann nicht fallen, noch kann sie sich verbergen.

[33] Jesus sprach: Was du mit deinem Ohr hörst, das predige dem Ohr des anderen von den Dächern. Denn niemand zündet eine Lampe an und stellt sie unter einen Scheffel noch stellt er sie an einen verborgenen Ort, sondern er setzt sie auf den Leuchter, damit alle, die herein kommen und hinaus gehen, ihr Licht sehen.

[34] Jesus sprach: Wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.

[35] Jesus sprach: Es ist nicht möglich, dass jemand in das Haus des Starken gehe und es mit Gewalt einnehme, es sei denn, er binde seine Hände. Dann wird er sein Haus ausräumen können.

[36] Jesus sprach: Sorgt euch nicht von Morgen bis Abend und von Abend bis Morgen darum, was ihr anziehen sollt.

[37] Seine Jünger sprachen: Wann wirst du uns erscheinen und wann werden wir dich sehen? Jesus sprach: Wenn ihr eure Furcht vor der Blöße ablegt und eure Kleider nehmt, sie unter eure Füße legt wie die kleinen Kinder und sie zertretet, dann werdet ihr den Sohn des Lebendigen sehen und ihr werdet euch nicht fürchten.

[38] Jesus sprach: Oftmals habt ihr danach verlangt, diese Worte zu hören, die ich euch sage. Keinen anderen werdet ihr finden, sie von ihm zu hören. Es werden aber Tage kommen, wo ihr mich sucht und mich nicht findet.

[39] Jesus sprach: Die Pharisäer und die Schriftgelehrten haben die Schlüssel der Erkenntnis empfangen und haben sie versteckt.. Selbst sind sie nicht hineingegangen, aber sie ließen auch nicht hineingehen, die hineingehen wollten. Ihr aber, werdet klug wie die Schlangen und unschuldig wie die Tauben.

[40] Jesus sprach: Ein Weinstock, der außerhalb des Vaters gepflanzt ist, wird, da er nicht in festem Grund wächst, mit seinen Wurzeln ausgerissen werden und zugrunde gehen.

[41] Jesus sprach: Wer etwas in seiner Hand hat, dem wird gegeben werden. Wer aber nichts hat, dem wird auch das wenige, das er hat, genommen werden.

[42] Jesus sprach: Werdet Vorübergehende.

[43] Seine Jünger sprachen zu ihm: Wer bist du, dass du uns das alles sagst? Jesus antwortete: Aus dem, was ich euch sage, versteht ihr nicht, wer ich bin? Aber ihr seid wie die Juden geworden: Sie lieben den Baum und hassen die Frucht, oder sie lieben die Frucht und hassen den Baum.

[44] Jesus sprach: Wer den Vater lästert, dem wird vergeben werden; und wer den Sohn lästert, dem wird vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden, weder auf Erden noch im Himmel.

[45] Jesus sprach: Man erntet keine Trauben von den Dornen, noch pflückt man Feigen vom Kameldorn. Denn sie bringen keine Frucht. So bringt ein guter Mensch etwas Gutes hervor aus seinem (guten) Besitz. Ein schlechter Mensch bringt Schlechtes hervor aus seinem schlechten Besitz, der in seinem Herzen ist. Er sagt Schlechtes, aus dem Überfluss seines Herzens bringt er Schlechtes hervor.

[46] Jesus sprach: Von Adam bis zu Johannes dem Täufer gibt es unter den vom Weibe Geborenen keinen Größeren als Johannes den Täufer: vor niemandem braucht er die Augen zu senken. Ich aber habe gesagt: Wer von euch klein wird, wird das Reich erkennen und wird über Johannes erhoben werden.

[47] Jesus sprach: Es ist nicht möglich, dass ein Mensch gleichzeitig zwei Pferde besteigt und zwei Bogen spannt. Auch ist es nicht möglich, dass ein Diener zwei Herren dient, vielmehr wird er den einen ehren und den anderen beleidigen. Kein Mensch trinkt alten Wein und verlangt sogleich nach neuem Wein. Und man gießt nicht neuen Wein in alte Schläuche, weil sie platzen würden, und man gießt nicht alten Wein in neue Schläuche, denn dadurch würde er verdorben werden. Man näht auch nicht einen alten Flicken auf ein neues Kleid, weil dadurch ein Riss entstehen würde.

[48] Jesus sprach: Wenn zwei miteinander Frieden machen in einem Haus, werden sie zum Berg sagen: Hebe dich hinweg; und er wird sich hinweg heben.

[49] Jesus sprach: Selig seid ihr Einsamen und Auserwählten, denn ihr werdet das Reich finden, weil ihr daraus stammt und wieder dorthin geht.

Textfragment Thomas-Ev.
[50] Jesus sprach: Wenn man euch fragt: Woher seid ihr gekommen? antwortet: Wir sind aus dem Lichte gekommen, von dort, wo das Licht durch sich selbst entstanden ist. *  Es war unvergänglich, und es trat in ihrem Bilde, (im Leibe), in Erscheinung. Wenn man zu euch sagt: (Wer seid ihr?), sagt: Wir sind seine Söhne und wir sind die Auserwählten des lebendigen Vaters. Wenn man euch fragt: Was ist das Zeichen eures Vaters an euch? so antwortet: Bewegung ist es und Unbeweglichkeit.

[51] Es sagten zu ihm seine Jünger: Wann wird die Ruhe der Toten eintreten und wann wird die neue Welt kommen? Er antwortete: Die Ruhe, die ihr erwartet, ist ja schon gekommen. Aber ihr erkennt sie nicht.

[52] Es sagten zu ihm seine Jünger: Vierundzwanzig Propheten sprachen in Israel und sie alle sprachen in deiner Kraft. Er antwortete: (Mit solchen Gedanken) kehrt ihr euch von dem Lebendigen ab, der vor euch steht, und sprecht von den Toten.

[53] Seine Jünger sagten zu ihm: Ist die Beschneidung nützlich oder nicht? Er antwortete: Wenn sie nützlich wäre, würde der Vater die Kinder schon beschnitten aus den Müttern zeugen(!). Aber die wahre Beschneidung im Geiste ist ungemein nützlich.

[54] Jesus sprach: Selig sind die Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel.

[55] Jesus sprach: Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst, kann nicht mein Jünger sein. Und wer seine Brüder und seine Schwestern nicht hasst und nicht sein Kreuz auf sich nimmt wie ich, ist meiner nicht würdig.

[56] Jesus sprach: Wer die Welt erkennt, entdeckt einen Leichnam. Und wer einen Leichnam entdeckt, dessen ist die Welt nicht würdig.

[57] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen guten Samen hat. Sein Feind kam des Nachts und säte Unkraut unter den guten Samen. Der Mann aber ließ die Arbeiter das Unkraut nicht ausreißen, sondern sagte zu ihnen: „Damit ihr nicht mit dem Unkraut auch den Weizen ausreißt! Denn am Tag der Ernte kommt das Unkraut zum Vorschein. Dann wird es ausgerissen und verbrannt.”

[58] Jesus sprach: Selig der Mensch, der gelitten hat. Er hat das Leben gefunden.

[59] Jesus sprach: Achtet auf den Lebendigen, solange ihr lebt, damit es euch nicht geschieht, dass ihr sterbt und ihn zu sehen verlangt, ihn aber nicht mehr sehen könnt.

[60] Jesus sah mit seinen Jüngern einen Samariter, der ein Lamm mit sich nahm auf dem Weg nach Judäa. Er sprach zu seinen Jüngern: (Was will er mit dem Lamm?) Sie sagten zu ihm: Er will es schlachten und essen. Er sprach zu ihnen: Solange es lebt, wird er es nicht essen. Erst, wenn er es geschlachtet hat und es ein Leichnam geworden ist. Sie entgegneten: Anders wird er es nicht machen können. Er wiederum sagte zu ihnen: Sucht also ihr selbst einen Ort für euch zur Ruhe, damit ihr nicht zu Leichnamen werdet und man euch isst.

[61] Jesus sprach: Zwei werden sich auf einem Bett ausruhen, der eine wird sterben, der andere leben. Da sagte Salome: Wer bist du, Mensch, (wessen Sohn) bist du? Saßest du nicht neben mir und aßest von meinem Tisch? Jesus antwortete: Ich bin der, der aus dem mir Gleichen ist. Mir ist von dem gegeben worden, was meines Vaters ist. Darauf Salome: Ich bin deine Jüngerin. Jesus entgegnete ihr: Deshalb sage ich dir: Wer leer ist, wird sich mit Licht füllen. Wer aber geteilt (in die Vielheit) ist, wird sich mit Finsternis füllen.

[62] Jesus sprach: Ich sage meine Geheimnisse (allen, die meiner Geheimnisse würdig sind). Was immer deine Rechte tut; deine Linke soll nicht erfahren, was sie tut.

[63] Jesus sprach: Es war ein reicher Mann, der viel Vermögen hatte. Er sagte: Ich werde mein Vermögen einsetzen, um zu säen, zu ernten, zu pflanzen und meine Vorratskammern mit Frucht zu füllen, damit ich an nichts Mangel leide. So dachte er in seinem Herzen. Und in der gleichen Nacht starb er. Wer Ohren hat der höre.

[64] Jesus sprach: Ein Mann wollte ein Gastmahl veranstalten. Als er das Mahl bereitet hatte, sandte er seinen Diener, damit er die Gäste einlade. Dieser ging zum ersten und sagte zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Er antwortete: Ich habe Forderungen an Kaufleute. Am Abend kommen sie zu mir, ich muss gehen und meinen Dienern Weisungen geben. Ich muss mich für das Mahl entschuldigen. Der Diener ging zu einem anderen und sagte zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann antwortete: ich habe ein Haus gekauft und bin für einen Tag unabkömmlich. Ich habe keine Zeit. Der Diener ging zu einem dritten und sprach zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann antwortete: Mein Freund will heiraten und ich muss ein Festmahl veranstalten. Ich kann nicht kommen. Bitte entschuldige mich für das Mahl. Der Diener ging zu einem vierten und sagte: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann erwiderte: Ich habe ein Gut gekauft und gehe, um die Pacht in Empfang zu nehmen. Ich kann nicht kommen und muss mich entschuldigen. Der Diener ging und sagte zu seinem Herrn: Alle, die du eingeladen hast zum Mahle, haben abgesagt. Der Herr sagte zu seinem Diener: Gehe hinaus auf die Straße und hole herein, die du findest, damit sie am Mahle teilnehmen. Die Käufer und Verkäufer werden nicht in die Orte meines Vaters eingehen.

[65] Jesus sprach: Ein rechtschaffener Mann hatte einen Weingarten. Er gab ihn einigen Winzern, damit sie ihn bearbeiteten und er seine Ernte von ihnen erhielte. Als er seinen Diener schickte, damit die Winzer ihm die Ernte des Weingartens übergäben, packten sie ihn, schlugen ihn und hätten ihn fast umgebracht. Der Diener ging und sagte es seinem Herrn. Der Herr sprach: Vielleicht (haben sie ihn nicht erkant); und schickte einen anderen Diener. Die Winzer schlugen auch diesen. Da schickte der Herr seinen Sohn und sprach: Vielleicht haben sie Achtung vor meinem Sohn. Aber die Winzer, da sie wussten, dass er der Erbe des Weingartens war, packten und töteten ihn. Wer Ohren hat, der höre.

[66] Jesus sprach: Zeigt mir den Stein, den die Bauleute verworfen haben. Er ist der Eckstein.

[67] Jesus sprach: Und würde einer das All erkennen, dabei aber sich selbst nicht erkennen, so würde er die Erkenntnis des Ganzen doch verfehlen.

[68] Jesus sprach: Selig seid ihr, wenn ihr gehasst und verfolgt werdet. Denn wo sie euch verfolgen, (nämlich in eurem Herzen), werden sie keinen Platz finden.

[69a] Jesus sprach: Selig sind, die verfolgt werden in ihrem Herzen. Denn sie sind es, die den Vater in Wahrheit erkannt haben.

[69b] Jesus sprach: Selig sind die Hungrigen. Denn man wird den Bauch, der nach Nahrung verlangt, sättigen.

[70] Jesus sprach: Wenn ihr etwas (Unvergängliches) in euch hervorbringt, wird das, was ihr in euch habt, euch retten. Wenn ihr aber nichts in euch habt, wird das, was ihr nicht in euch habt, euch töten.

[71] Jesus sprach: Ich werde dieses Haus zerstören und niemand wird es wieder aufbauen können.

[72] Ein Mann sagte zu Jesus: Sage meinen Brüdern, dass sie das Erbe meines Vaters mit mir teilen sollen. Er antwortete ihm: O Mann, wer hat mich zum Teiler gemacht? Dann wandte er sich an seine Jünger und sprach zu ihnen: Bin ich denn ein Teiler?

Schriftrollenfund
[73] Jesus sprach: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet aber den Herrn, dass er Arbeiter aussende zur Ernte.

[74] Jesus sprach: Herr, viele drängen sich um den Brunnen, aber niemand ist noch an den Brunnen herangetreten.

[75] Jesus sprach: Viele stehen vor der Tür, doch nur die Einsamen sind es, die ins Brautgemach eintreten werden.

[76] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Kaufmann mit einer Ladung Waren, der eine Perle fand. Der Kaufmann war klug. Er verkaufte die Waren und kaufte sich die einzige Perle. Sucht auch ihr nach seinem Schatz, der nicht vergeht und dort ist, wohin keine gierigen Motten dringen und wo kein Wurm ihn zernagt.

[77] Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über ihnen allen ist. Ich bin das All (das Universum). Das All ist aus mir hervorgegangen und das All ist zu mir zurückgelangt. Spaltet ein Stück Holz, und ich bin da. Hebt einen Stein, und ihr findet mich dort. (Anm.: Alles ist ein, wir sind ein!)

[78] Jesus sprach: Weshalb seid ihr hier aufs öde Feld herausgekommen? Um ein Schilfrohr zu sehen, das vom Winde verweht wird? Oder um einen Menschen zu sehen, der weiche Kleider anhat? Seht, eure Könige und Großen, die haben weiche Kleider an. Aber sie können die Wahrheit nicht erkennen.

[79] Es sagte zu ihm eine Frau aus der Menge: Heil dem Mutterleib, der dich getragen hat, und den Brüsten, die dich gesäugt haben. Er antwortete: Heil denen, die das Wort des Vaters gehört und es in Wahrheit bewahrt haben. Denn es werden Tage kommen, da ihr sagen werdet: Heil dem Mutterleib, der nicht empfangen hat, und den Brüsten, die nicht gesäugt haben.

[80] Jesus sprach: Wer die Welt erkannt hat, hat nur den Leib entdeckt. Wer aber den Leib entdeckt hat, dessen ist die Welt nicht würdig.

[81] Jesus sprach: Wer reich geworden ist, möge (ein freigebiger) König sein. Wer aber die Herrschaft erlangt hat, der verzichte (auf die Welt).

[82] Jesus sprach: Wer mir nahe ist, der ist dem Feuer nahe. Und wer mir fern ist, der ist ferne vom Reich.

[83] Jesus sprach: Die Bilder sind dem Menschen sichtbar und das Licht in ihnen ist verborgen, verborgen im Bild des Lichtes des Vaters. Wenn er, (der wahre Mensch), sich aber offenbart, ist umgekehrt sein Bild verborgen durch sein Licht.

[84] Jesus sprach: Wenn ihr euresgleichen seht, freut ihr euch. Wenn ihr aber eure Bilder seht, die vor euch entstanden sind, die weder sterben noch in Erscheinung treten; werdet ihr dieser Fülle gewachsen sein?

[85] Jesus sprach: Adam entstand aus großer Macht und großem Reichtum, und dennoch wurde er euer nicht würdig. Denn wenn er würdig geworden wäre, hätte er den Tod nicht geschmeckt.

[86] Jesus sprach: Die Füchse haben ihre Höhlen, die Vögel haben ihre Nester. Der Sohn des Menschen aber hat keinen Ort, um sein Haupt darauf zu legen und auszuruhen.

[87] Jesus sprach: Elend ist der Leib, der abhängig ist von einem Leibe. Und elend die Seele, die abhängt von diesen beiden.

[88] Jesus sprach: Die Engel und die Propheten werden zu euch kommen und euch geben, was euer ist. Und ihr eurerseits, gebt weiter, was in eurer Hand ist und sprecht bei euch: Wann kommen sie endlich, (die dessen würdig sind), um das Ihre zu empfangen?

[89] Jesus sprach: Weshalb wascht ihr das Äußere des Bechers? Versteht ihr nicht , dass der, der das Innere gemacht hat, auch der ist, der das Äußere gemacht hat?

[90] Jesus sprach: Kommt zu mir, denn leicht ist mein Joch und meine Herrschaft ist mild und ihr werdet Ruhe finden.

[91] Sie sprachen zu ihm: Sage uns, wer du bist, damit wir an dich glauben. Er antwortete: Ihr prüft das Antlitz des Himmels und der Erde, aber den, der vor euch steht, erkennt ihr nicht und diesen Augenblick wisst ihr nicht zu prüfen.

[92] Jesus sprach: Sucht, und ihr werdet finden. Aber damals fragtet ihr mich nach etwas und ich sagte es such nicht. Jetzt, wo ich es such sagen will, fragt ihr mich nicht danach.

[93] Jesus sprach: Gebt nicht das Heilige den Hunden, damit sie es nicht auf den Misthaufen schleppen. Werft nicht die Perlen vor die Säue, damit sie sie nicht (in den Schmutz treten).

[94] Jesus sprach: Wer sucht, wird finden. Und wer anklopft, dem wird geöffnet werden.

[95] Jesus sprach: Wenn ihr Geld habt, leiht nicht auf Zinsen, sondern gebt (die Gelder) dem, von dem ihr sie nicht zurückbekommt.

[96] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einer Frau. Sie nimmt etwas Sauerteig, verbirgt ihn im Teig und macht daraus große Brote. Wer Ohren hat, der höre.

[97] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einer Frau, die einen Krug voll Mehl trug. Während sie einen weiten Weg machte, brach der Henkel des Kruges ab, (so dass eine kleine Öffnung entstand). Das Mehl lief aus hinter ihr auf den Weg. Sie merkte es nicht, sie wusste nicht, wie man sich bei der Arbeit verhält. Aber als sie in ihr Haus kam, stellte sie den Krug nieder und fand ihn leer.

[98] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen mächtigen Mann töten wollte. Er zog das Schwert in seinem Hause und stieß es in die Wand, um zu erkennen, ob seine Hand stark genug wäre. Dann tötete er den Mächtigen.

[99] Die Jünger sagten zu ihm: Deine Brüder und deine Mutter stehen draußen. Er sprach zu ihnen: Diese hier, die den Willen meines Vaters tun, diese sind meine Brüder und meine Mutter. Sie sind es, die ins Reich meines Vaters eingehen werden.

[100] Man wies Jesus ein Goldstück und sagte zu ihm: die Kaiserlichen verlangen von uns die Steuer. Er antwortete: Gebt, was des Kaisers ist, dem Kaiser. Gebt, was Gottes ist, Gott. Und was mein ist, gebt mir.

[101] Jesus sprach: Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst wie ich, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seinen Vater und seine Mutter nicht liebt wie ich, wird mir nicht Jünger sein können. Denn meine Mutter (ist von der vergänglichen Welt). Meine wahre Mutter aber hat mir das Leben gegeben.

[102] Jesus sprach: Wehe den Pharisäern, denn sie gleichen einem Hunde, der auf der Futterkrippe von Rindern liegt. Weder frisst er selbst noch lässt er die Rinder fressen.

[103] Jesus sprach: Selig der Mann, der weiß, in welcher Stunde der Nacht die Räuber kommen. So kann er aufstehen, seine (Knechte) sammeln und sich die Lenden gürten, bevor sie hereinkommen.

[104] Man sagte zu ihm: Komm, lass uns heute beten und fasten. Jesus antwortete: Welches ist denn die Sünde, die ich begangen habe, (deretwegen wir fasten müssten), oder worin bin ich in Not geraten, (dass wir beten müssten)? Sondern es kommt doch der Bräutigam aus dem Brautgemach, da soll niemand fasten und beten.

[105] Jesus sprach: Wer den (wahren) Vater und die (wahre) Mutter kennt, wird von (der Welt) „Sohn der Hure” genannt werden.

[106] Jesus sprach: Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr dann sagt: Berg, hebe dich hinweg, wird er sich hinweg heben.

[107] Jesus sprach: Das Reich gleicht einem Hirten, der hundert Schafe hatte. Eines von ihnen, das größte, verirrte sich. Er verließ die neunundneunzig und suchte nach dem einen, bis er es fand. Und nach all seinen Mühen sagte er zu dem Schaf: Ich liebe dich mehr als die neunundneunzig.

[108] Jesus sprach: Wer von meinem Munde trinkt, wird werden wie ich, und ich selbst werde er werden und das Verborgene wird sich ihm offenbaren.

[109] Jesus sprach: Das Reich gleicht einem Menschen, der auf seinem Acker einen verborgenen Schatz hatte, von dem er nichts wusste. Als er (unwissend) starb, hinterließ er ihn seinem Sohn. Auch der Sohn wusste nichts davon. Er nahm den Acker und verkaufte ihn. Und der ihn kaufte, kam und fand beim Pflügen den Schatz. Und er begann Geld auf Zinsen zu leihen, wem immer er wollte.

[110] Jesus sprach: Wer die Welt gefunden hat und dadurch reich geworden ist, verzichte dann auf die Welt.

[111] Jesus sprach: Die Himmel und die Erde werden aufgerollt werden in eurer Gegenwart, und der Lebendige aus dem Lebendigen wird weder Tod (noch Vergänglichkeit) schauen. (Denn) Jesus hat gesagt: Wer sich selbst findet, dessen ist die Welt nicht würdig.

[112] Jesus sprach: Wehe dem Fleisch, das von der Seele abhängt. Wehe der Seele, die vom Fleisch abhängt.

[113] Es sprachen zu ihm seine Jünger: Das Reich, wann wird es kommen? Jesus antwortete: Das Reich ist nicht etwas, auf das man warten müsste, bis es kommt; dass man sagen müsste: siehe hier, oder: siehe dort. Sondern das Reich des Vaters ist schon über der Erde ausgebreitet, nur die Menschen sehen es nicht.

[114] Simon Petrus sagte zu ihnen: Maria soll uns verlassen, denn Frauen sind des Lebens nicht würdig. Jesus sprach: Siehe, ich werde sie führen und sie männlich machen, dass auch sie zu einem lebendigen Geist wird, der euch Männern gleicht. Denn jede Frau, wenn sie sich männlich macht, wird in das Reich der Himmel eingehen.
> Das ist das Evangelium nach Thomas. <

* = Was man auch bei einer Nahtod-Erfahrung erlebt
---    ----    ---
Bildquellen ©: Wikipedia u.a.

THOMAS EVANGELIUM ALS PDF DOWNLOADEN: PDF-DIREKTLINK
2 SEITEN ZUSATZINFORMATION ÜBER DEN FUND: PDF-DIREKTLINK