Montag, 25. März 2013

Enteignung: Anleger verlieren 30 Prozent in Zypern

Kurz notiert
Nur der Anfang? Zyperns Regierung einigt sich mit den internationalen Gläubigern auf ein
Zypern-Euro
Rettungspaket. Damit ist die Zukunft des hochverschuldeten Inselstaates vorerst gesichert. Die Schäden in der zyprischen Wirtschaft sind jedoch immens, Bürger und Unternehmen sind vom Finanzsystem der Eurozone weitgehend abgeschnitten. Die Kunden der Bank of Cyprus müssen sich nach den Worten des Vorsitzenden des Finanzausschusses des zyprischen Parlaments auf herbe Verluste einstellen. Einlagen bei der Bank ab 100.000 Euro aber auch Anleihebesitzer würden mit 30 Prozent belastet, sagte Nicholas Papadopoulos. Die vorläufige Rettung Zyperns ist somit möglich.
Und die Laiki-Bank (Popular Bank) - die zweitgrößte des Landes - wird geschlossen, die Bank of Cyprus geschrumpft. Aktionäre, Anleihegläubiger und als letztes Kontoinhaber müssen mit Abschreibungen rechnen, bis die Bank eine gesunde Größe und eine Eigenkapitalquote von neun Prozent erreicht hat. ...
Doch es bleibt der bittere Nachgeschmack: Das Spargeld ist in Europa von nun an nicht mehr sicher!

Update 
Was morgen ist, weiß in Zypern keiner. Die Angst vor "griechischen Verhältnissen" ist groß und berechtigt. Finanzielle Dienstleistungen machten auf der Insel bis jetzt einen Anteil von 45 Prozent am Bruttoinlandsprodukt aus, zusammen mit dem Tourismus waren es 70 Prozent der Wirtschaftsleistung Zyperns. Die zyprische Wirtschaft dürfte schon jetzt einen bleibenden Schaden davongetragen haben. Mit Hilfe des neuen Rettungspakets wird die Euro-Gruppe nun die reichen Bankkunden zur Kasse bitten – sofern sie noch da sind. Die anderen Inselbewohner können sich auf einen deutliche Rückgang des Bruttoinlandsproduktes und weiter steigende Arbeitslosenquoten einstellen.

Update: 26. März 2013 ... >>> LESEN SIE WEITER ...


Zyperns Banken bleiben geschlossen!
Es ist mehr als nur ein spektakulärer Großversuch Brüssels: Die gesamte Eurozone blickt einem Experiment mit ungewissem Ausgang entgegen. Aus der bisher geplanten Öffnung der Banken am heutigen Dienstag wird nun doch nichts!
Die Zentralbank des Mittelmeerstaats teilte mit, alle Banken bis Mittwoch geschlossen.
Laut Finanzminister Michalis Sarris: werden die Banken erst am Donnerstag wieder geöffnet.
Die Zypriotischen Geldinstitute sind nun bereits seit mehr als einer Woche geschlossen! Das Limit für Geldautomaten-Abhebung ist auf 100 Euro pro Tag und Kunde reduziert worden (wenn die Geldautomaten überhaupt gefüllt sind).
Mit neu geltenden Einschränkungen soll verhindert werden, dass alle Sparer (und Investoren) ihr ganzes Geld von den zypriotischen Banken abziehen können. Bank-Kunden dürfen künftig nur bestimmte Höchstbeträge pro Tag und Monat abheben!
Viele der 860.000 Zyprer fürchten nun Massenarbeitslosigkeit wie in anderen Euro-Krisenstaaten. 


Wer größere Guthaben auf zyprischen Konten hat, wird jetzt einen großen Teil des Geldes verlieren. 
Und wie immer: Einige zyprische Beamte sind davon womöglich nicht betroffen. Sie sollen ihre Konten noch vor dem Schließen der Banken geräumt haben.